n-tv Nachrichtenservice - Montag, Grüne: RAF-Mitglieder wurden verurteilt, ohne ihnen die Tat nachzuweisen
Geschrieben am 24-04-2007 |
Berlin (ots) - Jerzy Montag (Bündnis 90/Die Grünen), rechtspolitischer Sprecher:
"Man hat damals den berüchtigten und leider bis heute noch geltenden Paragraphen über die terroristische und kriminelle Vereinigung dazu benutzt, die RAF-Mitglieder wegen vieler Morde zu lebenslanger Haft zu verurteilen, ohne ihnen diese Taten im Einzelnen nachgewiesen zu haben. Jeder, der in der Gruppe war, galt als Mittäter und Mitmörder. Das ist eine Rechtsfigur, die erfunden worden ist, um auch diejenigen verurteilen zu können, denen man die konkrete Tat nicht nachweisen konnte. Das war damals kritikwürdig und das ist es heute auch." (41 sek.)
O-Ton: http://presse.n-tv.de/oton/200704/794181_2007_0424_montag.mp3
Zu Christian Klar:
"Die Frage, die sich heute stellt, ist: ist Herr Klar heute ein Mensch, der sich einer Gnade durch den Bundespräsidenten als würdig erweist? Und wenn das zutrifft, dann sollte die Entscheidung positiv ausfallen. Ob wir neue Erkenntnisse über die Taten vor 30 Jahren haben, spielt darin glaube ich keine große Rolle."
Kontext:
Das Landgericht Karlsruhe gibt heute seine Entscheidung über Hafterleichterungen für Christian Klar bekannt. Die Entscheidung kommt mitten in der Diskussion um die Beteiligung des früheren RAF-Terroristen Klar an der Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback vor 30 Jahren. Der frühere RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock äußerte sich am Abend im Fernsehinterview zu den Umständen der Tat. Dabei erneuerte er seine Aussage, dass nicht Christian Klar die tödlichen Schüsse auf Buback abgegeben habe.
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Originaltext: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8180 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8180.rss2
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