Tillmann: IW-Optionsmodell ist kreativer Ansatz, doch dürfen Risiken nicht einseitig beim Bund liegen
Geschrieben am 26-04-2007 |
Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Frühjahrstagung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln "Föderalismus in Deutschland: Nach der Reform ist vor der Reform" erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Föderalismus II der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann MdB:
Das heute vorgelegte IW-Optionsmodell ist ein interessanter Ansatz, auch finanzschwachen Ländern stärkere Anreize zur Konsolidierung zu geben. Anerkennenswert ist insbesondere, dass das Saarland, dem 1992 eine "Haushaltsnotlage" attestiert wurde, einen leistungsorientierten Systemwechsel im Finanzausgleich sucht, mit dem Anreize für Schuldenabbau über Wirtschaftswachstum plus Konsolidierung entstehen. Daher wird sich die Arbeitsgruppe Föderalismus II der CDU/CSU-Bundestagsfraktion intensiv mit dem IW-Optionsmodell auseinandersetzen.
Chance und Risiko des IW-Optionsmodells müssen aber symmetrisch verteilt sein. Das vorgeschlagene Modell ist ein Gesamtpaket: So muss das optierende Land im Falle eines Scheiterns zunächst alle Eigenanstrengungen unternehmen, bevor es sich auf eine "Haushaltsnotlage" gegenüber dem Bund berufen kann. Das Konzept des IW Köln nennt ausdrücklich die Verpflichtung des optierenden Landes, innerhalb der Landesgrenzen einen Zuschlag auf die Einkommensteuer und Körperschaftsteuer zu erheben.
Völlig offen bleibt die Frage, was passiert, wenn mehrere Länder von dieser Option Gebrauch machen wollen. So müsste laut IW Köln der Anteil des Landes Sachsen-Anhalt am eigenen Gemeinschaftsteueraufkommen (ohne Umsatzsteuer) um 216,37 % (!) steigen, ein unkalkulierbares Risiko für den Bundeshaushalt! Auch ein ausschließlich für das optierende Land geltendes "Sonderkündigungsrecht", nach 18 Monaten die Option für gescheitert zu erklären und "in den Schoß des Länderfinanzausgleichs zurückzukehren", schiebt die Risiken einseitig dem Bund zu.
Diese offenen Fragen gilt es in den nächsten Monaten zu beraten. Sollte es hierzu befriedigende Antworten geben, könnte sich ein Modellversuch lohnen.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
67353
weitere Artikel:
- Stübgen/Kaster: Politik der EU muss die Menschen mitnehmen - Unionsfraktion wird Planungen der EU-Kommission genau prüfen Berlin (ots) - Zur heutigen Debatte der "Jährlichen Strategieplanung der EU-Kommission für 2008" im Deutschen Bundestag erklären der Europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Stübgen MdB und der Parlamentarische Geschäftsführer, Bernhard Kaster MdB: Die von der Europäischen Kommission vorgelegte Planung für das kommende Jahr belegt deutlich: Der Erfolg Europas und der Europäischen Union bemisst sich gerade nicht an der Anzahl und dem Arbeitseifer für Richtlinien, Grün- und Weißbüchern. Europäische Rechtsetzungsakte mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Holbrooke: Irak-Krieg ist viel schlimmer als Vietnam - "Krieg gegen Iran selbst in weiter Ferne nicht absehbar" Stuttgart (ots) - Der US-Diplomat und frühere Uno-Botschafter Richard Holbrooke rechnet nicht mit einem Krieg Amerikas gegen den Iran. "Ein Krieg gegen Teheran ist selbst in weiter Ferne nicht absehbar", sagte er den Stuttgarter Nachrichten (Freitag). Die US-Truppen seien bis zum Äußersten im Irak und in Afghanistan beansprucht. "Im Iran gibt es keine Ziele, Luftangriffe auf Atomanlagen würden nichts erreichen, sie würden international zu verheerenden Folgen führen." Den Irak-Krieg nannte Holbrooke "ein Desaster historischen Ausmaßes, mehr...
- Neues Deutschland: zur aktuellen Klimaschutz-Debatte Berlin (ots) - Klimaschutz kostet. Das ist die eine Botschaft, die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in seiner Rede vor dem Bundestag vermittelte. Die zweite Botschaft: Technische Lösungen sollen uns retten, Verzicht ist nicht angesagt. Dass die Bekämpfung von Energieverschwendung auch einen Haufen Geld spart, kam eher am Rand vor. Dass manche technische Lösungen - moderne Kohlekraftwerke ohne CO2-Abscheidung etwa - ziemlich zweifelhaft sind, wurde erst gar nicht in Betracht gezogen. Doch das größte unausgesprochene Problem seiner »Regierungserklärung« mehr...
- LVZ: CDU/CSU-Arbeitnehmersprecher Schummer: Ergebnisse von Münteferings Mindestlohn-AG machen Einigung wahrscheinlich / Staat muss "Allgemeine Auffanggrenze gegen Sittenwidrigkeit" aufbauen Leipzig (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, Uwe Schummer, hält auf Basis der Ergebnisse der Mindestlohn-Arbeitsgruppe von Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) eine baldige und einvernehmliche Regelung zur Bekämpfung von Dumpinglöhnen für "wahrscheinlich". Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) sagte Schummer: "Zunächst müssen die Tarifparteien eigenverantwortliche Vorsorge gegen Dumpinglöhne treffen." Dafür sollte so weit wie möglich das Entsendegesetz in Anspruch genommen mehr...
- Wanderwitz/Bär/Mißfelder:Kein neues Verbot von "Killerspielen" Berlin (ots) - Im Anschluss an das Expertengespräch "Jugendmedienschutz und gewalthaltige Computerspiele" erklären der Vorsitzende der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz MdB, die Obfrau im Unterausschuss Neue Medien Dorothee Bär MdB und der stellvertretende Ausschussvorsitzende Philipp Mißfelder MdB: Das heutige Expertengespräch im Unterausschuss Neue Medien zu gewaltverherrlichenden Computerspielen hat gezeigt, dass ein Verbot von so genannten Killerspielen nicht sinnvoll ist. Es gibt keinen wissenschaftlichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|