Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Gabriels Programm
Geschrieben am 26-04-2007 |
Mainz (ots) - Der große Wurf sieht anders aus. Was Bundesumweltminister Gabriel in einer Regierungserklärung als Acht-Punkte-Plan vorgetragen hat, ist gewiss nicht verkehrt, aber es ist weithin unverbindlich und wird schon deshalb nicht ausreichen, in Deutschland eine Wende im Klimaschutz zu bewirken, die ihren Namen auch verdient. Drei Fragen führen weiter: In welchem Maß gelingt es, die Verbraucher zum Energiesparen auf allen Ebenen zu bewegen? Wer schafft eine Maßnahmen-Harmonisierung zumindest innerhalb der EU, damit es nicht zu krassen Wettbewerbsverzerrungen kommt? Und was werden die Bundesregierung und die sie tragende Koalition an Gesetzen verabschieden, die sowohl die Energieerzeugung als auch den Verbrauch auf lange Sicht und unter strikter Beachtung des Klimaschutzes neu regeln? Und zwar am besten ohne ideologische Scheuklappen, wie sie zum Beispiel bei der Bewertung der Restlaufzeit von Atomkraftwerken immer wieder getragen werden: Weil man sich zu rot-grünen Zeiten nun einmal festgelegt hat, wird heute lieber dauerhaft auf Kohle vom anderen Ende der Welt gesetzt, statt über die zweifelsfrei sicheren unter den Atommeilern auch nur noch einmal zu diskutieren. Dabei wird das Publikum gerne mit dem Hinweis bedient, neue Kohlekraftwerke seien doch umweltschonender als alte. Stimmt. Nur leisten sie auch erheblich mehr und stoßen schon deshalb häufig in der Summe eine größere Schadstoffmenge aus als ihre antiken Vorgänger. Wo bleibt ein Wort zum umweltschädlichsten aller Verkehrsmittel, dem Flugzeug? Warum gibt es keine Kerosinsteuer? Auch eine klare, gewichtsbezogene Vorgabe von Abgaswerten an die Automobilhersteller wäre hilfreich, ebenso ein ernstes Wort zum Thema Tempo. Auf Gabriels Weide stehen noch immer viele heilige Kühe. Viel zu viele.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
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