Der Tagesspiegel: DGB-Chef Sommer: "Union kann Gewerkschaftsforderungen nach Mindestlohn nicht ignorieren"
Geschrieben am 27-04-2007 |
Berlin (ots) - Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat die Gewerkschaftsforderung nach Einführung eines Mindestlohnes in Höhe von 7,50 Euro bekräftigt. "Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter uns. Auf Dauer können auch die Parteien das nicht ignorieren - selbst die Union nicht", sagte Sommer in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Es sei Realität in Deutschland, dass sich immer mehr Branchen der grundgesetzlich verankerten Tariffindung entzögen und mittlerweile Millionen Menschen von Armutslöhnen leben müssten. Deshalb müsse es eine "untere Schranke" von 7,50 Euro geben. Spätestens wenn 2008 das Postmonopol in Deutschland falle und ein Jahr später die Dienstleistungsmärkte für europäische "Dumpinglöhner" geöffnet werde, würden alle Parteien den Gewerkschaften Recht geben. "Dann nämlich wird der freie Fall der Löhne erst richtig losgehen und ich prophezeie, dass die CSU und die CDU die ersten sein werden, die aufschreien, wenn Postboten für Hungerlöhne Briefe austragen."
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