Rheinische Post: Islam - auf deutsch
Geschrieben am 02-05-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Stefan Reker
Die Deutsche Islam-Konferenz hatte nach ihrer zweiten Plenarsitzung gestern zwar keine Ergebnisse vorzuweisen, darf aber als Institution gewiss auf ein langes Eigenleben hoffen. Das zeigt schon die Tatsache, dass es bereits eine offizielle Abkürzung dafür gibt: "DIK". Aber im Ernst: Schon die bloße Existenz dieser Verhandlungsrunde mit Vertretern eines orthodoxen sowie eines modernen Islam ist ein Fortschritt. Sie ruft ins Bewusstsein, dass der Islam längst zur deutschen Gesellschaft gehört, und gibt den mehr als drei Millionen hier lebenden Muslimen ein Signal, dass sie in Deutschland dazugehören. Umso deutlicher kann man nun auch darüber sprechen, dass dieses "Dazugehören" zugleich bedeutet, sich mit den in Deutschland geltenden Grundregeln zu identifizieren. Da werden sich einige muslimische Verbände bewegen müssen, etwa wenn es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht. Dass eine gewisse Sprachlosigkeit überwunden wurde, kann Bundesinnenminister Schäuble als Erfolg vorweisen. Doch konkrete Fortschritte müssen folgen, etwa bei der Organisation islamischen Religionsunterrichts nach deutschen Standards. Dabei sind jetzt die Bundesländer am Zuge.
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