Boudgoust: "Integration ist kein Nischenthema" 10. Medienforum "Migranten bei uns" 7. und 8. Mai 2007, Südwestrundfunk Stuttgart

Stuttgart (ots) - STUTTGART - "Integration ist für uns kein
Nischenthema, sondern findet in der Mitte der Programme statt."
SWR-Intendant Peter Boudgoust eröffnete am Nachmittag das 10. SWR
International-Medienforum "Migranten bei uns" im Funkhaus des SWR in
Stuttgart.

"Das Zusammenleben mit Migranten ist bei uns sowohl Thema im
Programm als auch ganz selbstverständlicher Alltag in den
Redaktionen", betonte Intendant Peter Boudgoust bei seinem ersten
öffentlichen Auftritt seit Amtsantritt als neuer SWR-Intendant. Vor
allem das viel diskutierte "Islamische Wort" verkörpere die Relevanz
des Themas Integration in den SWR-Programmen. "Wenn wir dem
Islamismus entgegentreten wollen, müssen wir gerade auch die
Zusammenarbeit mit den Vertretern eines demokratischen und toleranten
Islam suchen und einen Beitrag zur Integration und zur Stärkung der
aufgeklärten muslimischen Kräfte leisten." Schon allein die aktuelle
öffentliche Diskussion um das Islam-Wort des SWR sei ein Wert an
sich.

Das Konzept der Fachredaktion SWR International, seit 20 Jahren
Veranstalter des Medienforums, funktioniere sehr gut. In diesem Team
arbeiteten Kolleginnen und Kollegen aus elf Nationen Tag für Tag
zusammen und beleuchteten die aktuellen Entwicklungen in den
Themenbereichen Migration und Integration. Redaktionsleiter Professor
Karl-Heinz Meier-Braun habe zusammen mit Justizminister Goll das
Wissenschaftsforum Integration gegründet. Mehmet Kilic sei Mitglied
des Rundfunkrates. "Bei uns wird nicht nur über Migranten geredet,
sondern mit Migranten."

Professor Ulrich hob die positiven aktuellen Entwicklungen auf
politischer Eben hervor. Erstmals hätten sich die
Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Gemeinden getroffen.
Von defizitären Ansätzen wie dem schwierigen Bildungs- und
Arbeitsmarktzugang für Migranten gelange man inzwischen zu positiven
Ansätzen. "Die Potentiale und Chancen durch Migranten in unserer
Gesellschaft werden entdeckt. Die Bedeutung der Themen in den Medien
wächst." Goll hofft, dass der SWR seine Pionierrolle, die er zuletzt
mit dem Islamischen Wort bewiesen habe, weiter behalte.

Maria Weber, Beauftragte der Landesregierung Rheinland-Pfalz
schilderte die Situation für Migranten in Rheinland-Pfalz. Der neue
Beirat für Migration profitiere von der Arbeit der vorherigen
rheinland-pfälzischen Initiative für Integration. Im Moment werde ein
neues Integrationskonzept erstellt. Die Reform der Ausländerbeiräte
solle bis September ins Parlament kommen. "Es geht um politische
Partizipation."

Ruth Blaes, Leiterin der ARD-ZDF-Medienakademie, die seit 20
Jahren mit der Vorläuferorganisation ZfP das Medienforum als
Kooperationspartner unterstützt, betonte, dass in ihren
Weiterbildungsveranstaltungen "für Programmmacher Klarheit ins Thema"
gebracht werden solle. In vielen Programmen und Sendern, in Hörfunk
und Fernsehen, würden Migrationsthemen inzwischen kontinuierlich
verfolgt und immer wieder in Programmschwerpunkten vertieft. Das SWR
International-Medienforum leiste seit 20 Jahren in beispielhafter
Weise einen entscheidenden Beitrag als Plattform für die Begegnung
von Betroffenen und Experten.

Das Medienforum "Migranten bei uns" von SWR International hat sich
in den vergangenen Jahren zur führenden Konferenzreihe zum Thema
"Migration und Medien" im deutschsprachigen Raum entwickelt.

Am morgigen Dienstag finden Gesprächsforen zu den Themen
"Islambild in den deutschen Medien - Deutschlandbild in den
islamischen Medien", "Integration und Migration in den Medien" sowie
zur "Weltweiten Völkerwanderung" statt.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an SWR International, Tel.:
0711-929-3351.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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