Rheinische Post: Nahostmission
Geschrieben am 07-05-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Gil Yaron
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist sich wohl bewusst, dass er den Nahen Osten zu einer kritischen Zeit besucht. Es knospen Chancen einer Annäherung zwischen Israelis und Arabern in Form einer arabischen Friedensinitiative, die Israel erstmals Integration und Sicherheit bieten. Zu Recht konzentrieren sich die diplomatischen Bemühungen darauf, die Konfliktparteien im Rahmen dieser Initiative näher zueinander zu bringen. Dazu ist Deutschland Dank seines hohen Ansehens bei allen Konfliktparteien und wegen seines wirtschaftlichen und politischen Gewichts besonders geeignet. Angesichts der Ohnmacht der USA hat sich das Zentrum der diplomatischen Aktivität nach Europa, und hier besonders nach Berlin, verlegt. Für eine Region, die schon zu oft Opfer scheuklappenbewehrter Lösungsansätze wurde, ist der pragmatische Ansatz Steinmeiers nachahmenswert. Die Zeit drängt. Es ist unklar, wie lange noch die verhandlungsbereiten Regime an der Macht bleiben. In Israel, Palästina und im Libanon sind sie im Wanken, in moderaten arabischen Staaten in der Defensive. Nur eine Aussicht auf Frieden scheint imstande, den bedrohlichen Vormarsch des militanten Islamismus bremsen zu können.
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