Jahreshauptversammlung der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen (IEUS)
Geschrieben am 08-05-2007 |
Hamburg (ots) - Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der 2004 gegründeten Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen (IEUS), der sowohl Männer wie auch Frauen angehören, unter dem Vorsitz von Ayatollah Seyyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami, trafen am 21. und 22. April 2007 unter den Mottos "Europäischer Islam, nicht Islam in Europa" und "Vernunft und Mäßigkeit, nicht Gewalt und Extremismus" mehr als 100 IEUS-Mitglieder aus ganz Europa im Islamischen Zentrum Hamburg zusammen. Die nachfolgende Pressemitteilung wurde im Anschluss an die Versammlung herausgegeben.
Die europaweit tätige IEUS, die ihren Hauptsitz in Hamburg hat, hat sich neben dem Ausbau der theologischen Aktivitäten und religiösen Fachgespräche zum Ziel gesetzt, die Integration der Muslime in die europäischen Gesellschaften und ihre Solidarität mit ihren Mitbürgern zu fördern und zu stärken, und bezeichnet die Verhinderung jeglicher Legitimationsversuche seitens extremistischer Propagandisten, die im Namen des Islam Hass und Gewalt verbreiten, als Hauptziel.
Darüber hinaus trafen ca. 50 Mitglieder der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen in Deutschland zu zwei separaten Sitzungen zusammen, in denen u. a. der Vorstand und Ayatollah Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami erneut zum Vorsitzenden gewählt wurden. Dabei wurde im Hinblick auf den Einigungsprozess der großen islamischen Gemeinschaften in Deutschland vereinbart, die damit verbundenen Dimensionen in naher Zukunft zu untersuchen und die Stellungnahme der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen dazu offiziell bekannt zu geben.
Zu Beginn dieser Sitzung, zu der auch viele herausragende religiöse Führungspersönlichkeiten aus der ganzen Welt eine Botschaft gesendet haben, hat Ayatollah Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami in seiner Eröffnungsrede mit Betonung der satzungsmäßigen Ziele der Union erwähnt, dass die Muslime in der heutigen Zeit mehr denn je zuvor der Einheit bedürfen und dass die unterschiedlichen islamischen Rechtsschulen solidarisch miteinander umgehen müssen. Er führte weiter aus, dass die europäischen Muslime nicht länger als eine Minderheit, die in Europa zu Gast sind, angesehen werden dürfen, und hob hervor: "Leider ist der Islam in diesen Ländern noch immer ein importiertes Phänomen und ein unwillkommener Gast. Solange der Islam und die Muslime in dieser Gesellschaft in einer Situation der Unklarheit und abgesondert von der Gesellschaft und nicht in diese integriert sind, sind sie unterschiedlichen gesellschaftlichen Gefahren ausgesetzt, und die geringste Gefahr hierbei ist die existierende Atmosphäre des Missverständnisses zwischen den Muslimen und dieser Gesellschaft."
Ayatollah Ghaemmaghami verwies ferner auf die Tatsache, dass leider eine kleine Minderheit von Extremisten ihre Stimme so laut erhoben habe, dass sie als Sprecher des Islam gelte. Er verwies auf die Verpflichtung der Theologen und islamischen Gelehrten, jeglichen Extremismus zu verurteilen und gleichzeitig den Islam der Rationalität und Mäßigkeit für die europäischen Gesellschaften und den Westen neu vorzustellen, eine Verantwortung, die einzig von den islamischen Gelehrten und Wissenschaftlern wahrgenommen werden könne. "Im Islam sind Prinzipien und Lehren vorhanden, die unter Berücksichtigung der zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten die notwendige Flexibilität gewährleisten, und deswegen sprechen wir in der IEUS heute von der Idee des europäischen Islam und von den Muslimen in Europa, nicht vom Islam und Muslimen in Europa. Es trifft zu, dass viele von uns Muslimen aus verschiedenen Ländern und Kulturen nach Europa gekommen sind, aber heute Mitglieder der europäischen Gesellschaften sind. D. h. wir sind Mitglieder einer Gesellschaft, die ihre kulturellen Besonderheiten und Traditionen hat. Wir leben gegenwärtig in Europa und nicht irgendwo anders, und wir sollen in dieser Gesellschaft Entscheidungen treffen und agieren können, nicht als Mitglieder der arabischen, persischen, türkischen, afghanischen oder einer anderen Gesellschaft."
Diese zweitägige Sitzung endete mit einer Abschlusserklärung, die Sie im vollen Wortlaut unter diesem Link nachlesen können.
http://www.izhamburg.com/de/detailnews.asp?id=251
Originaltext: Islamisches Zentrum Hamburg Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58953 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58953.rss2
Pressekontakt: Seyed Ali Hassani Schöne Aussicht 36 22085 Hamburg Tel.: 040-22948647 info@izhamburg.com
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