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VDGH fordert: Neue Labortests für Kassenpatienten künftig in drei Monaten

Geschrieben am 09-05-2007

Berlin (ots) - Gesetzlich Krankenversicherte sollen künftig
innerhalb von drei Monaten Zugang zu innovativen Labortests erhalten.
Dies hat der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) heute (9.) in
Berlin gefordert und Vorschläge für ein zügiges und transparentes
Aufnahmeverfahren vorgelegt. Der VDGH-Vorsitzende Dr. Jürgen Schulze
betonte, durch das neue Verfahren ließen sich die bislang üblichen
jahrelangen Verzögerungen bei der Kassenzulassung neuer
labordiagnostischer Methoden vermeiden.

Zuständig für die Zulassung neuer labormedizinischer Leistungen
ist ein Gremium von Krankenkassen und Kassenärztlicher
Bundesvereinigung, der so genannte Bewertungsausschuss. Dessen
bisheriges Entscheidungsverfahren hatte der Gesetzgeber in der
Begründung zum GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz "für derartige komplexe
und Konflikt beladene Beschlüsse" als "kaum geeignet" bewertet und
klare und transparente Zulassungsverfahren vorgeschrieben. Der
Bewertungsausschuss muss dies nun in seiner Geschäftsordnung
umsetzen.

Der VDGH schlägt dazu nun vor, die Anforderungen an den Test und
die Antragsunterlagen klar zu definieren. Ehe die Unterlagen beim
Bewertungsausschuss eingereicht werden, sollten zunächst der
Hersteller, dann der VDGH durch externe Sachverständige prüfen, ob
die neue labordiagnostische Methode diesen Kriterien entspricht.

Diese Vorarbeit soll dem Bewertungsausschuss die zügige
Bearbeitung und Prüfung erlauben und ihn in die Lage versetzen,
binnen dreier Monate für oder gegen den Test zu entscheiden.
Andernfalls soll der Test bis zu einer endgültigen Entscheidung
abrechnungsfähig und damit für den Kassenpatienten zugänglich sein.

Der VDGH-Vorsitzende betonte, die bisherige Hängepartie sei weder
für die Patienten noch für die Diagnostica-Industrie länger
akzeptabel. Den Patienten würde medizinischer Fortschritt
vorenthalten, die Hersteller hätten keine Planungssicherheit, was die
wirtschaftliche Entwicklung beeinflusse.

Schon seit Jahren stagniere der Diagnostica-Markt nahezu. Im
vergangenen Jahr habe die Branche in Deutschland einen Umsatz von
1,98 Milliarden Euro erzielt, 1,2 Prozent mehr als im Jahr 2005. Das
kleine Plus sei jedoch wohl Sondereinflüssen zu verdanken. Um der
Erhöhung der Mehrwertsteuer zu entgehen, hätten Laborärzte und
Kliniken offensichtlich die Anschaffung von Laborgeräten vorgezogen.

Sorge macht dem Verbandsvorsitzenden auch, dass der bisherige
Wachstumsträger schwächelt, das Geschäft mit Selbsttests, die die
Patienten zu Hause anwenden. Es habe nur noch um 2,3 Prozent auf 770
Millionen Euro zugelegt. Das klassische Laborgeschäft dümpele seit
Jahren bei 1,2 Milliarden Euro vor sich hin.

Originaltext: Verband der Diagnostica-Industrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8171
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8171.rss2

Rückfragen an:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e. V.
Thomas Postina (PPR)
Telefon: 069/2556-1731
Telefax: 069/23 66 50
E-Mail: presse@vdgh.de

Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als
Wirtschaftsverband die Interessen von ca. 80 Unternehmen. Sie stellen
zur Diagnose menschlicher Krankheiten entsprechende
Untersuchungssysteme und Reagenzien her. Die Unternehmen
erwirtschaften in Deutschland einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden
Euro.


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