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Lehren lernen im Grünen

Geschrieben am 14-05-2007

Vechta (ots) -

Biotope als lebendes Unterrichtsmaterial
DBU fördert Schulgartenlabor der Uni Vechta

Lehrer sitzen mit dem Buch am Pult und stehen mit der Kreide an
der Tafel, so das Klischee. Dass man allein mit einem solchen
Lehrstil nicht weit kommt, ist inzwischen in der Lehrerausbildung
unstrittig. Ein weiterer Ansatz, Unterricht lebendiger zu gestalten,
wird jetzt an der Hochschule Vechta ausprobiert. In einem
"Schulgartenlabor" lernen angehende Lehrer bald, wie man Inhalte aus
Biologie und Sachkunde am Besten am lebenden Objekt vermittelt. Auf
circa 2500 Quadratmetern entstehen neben verschiedenen Beeten auch
eine Streuobstwiese und eine Wallhecke. In dieser variablen
"Lernwerkstatt im Grünen" sollen die Lehrer lernen, wie man Schülern
vernetztes Denken beibringen kann. Ziel ist es auch, dass sie sich
für eine gesicherte Zukunft einzusetzen lernen: ökologisch,
ökonomisch und sozial. Gefördert wird dieses Umweltbildungsprojekt
mit 120.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

"Das Schulgartenlabor wird vor allem für unsere
Lehramts-Studierenden eingerichtet, aber für die Unterrichtsproben
besuchen uns dann interessierte Schulklassen. So profitieren beide
Seiten davon," erklärt Birgit Weusmann, die Koordinatorin des
Projekts an der Hochschule Vechta. Auch Lehrkräfte, die sich
fortbilden möchten, seien natürlich willkommen. Angehende und auch im
Beruf stehende Lehrer könnten mit der Arbeit in einem Schulgarten das
Wissen und Bewusstsein um die Natur bei den Schülern steigern.

Noch wird auf dem Gelände gebaut, gepflanzt und gesät. Entstehen
solle unter anderem - dies allerdings ohne DBU-Förderung - ein
Experimentiergebäude, das gleichzeitig auch als Gewächshaus genutzt
werden könne. Auf einem von Sträuchern umrahmten Sitzrondell könne
sich problemlos eine große Schulklasse zu einer Biologiestunde im
Freien niederlassen, so Weusmann.

Die könne dann auch die verschiedenen Biotopflächen des Gartens
kennen lernen: Eine Wallhecke mit heimischen Wildsträuchern, ein
trockengemauertes Hochbeet und eine Streuobstwiese. "Wo die Wiese
entsteht, haben wir vor kurzem Sand in den Boden eingearbeitet",
beschreibt die Projektkoordinatorin die jüngsten Arbeiten. Was erst
verwirrend wirke, habe durchaus seinen Sinn. Dadurch, dass der Boden
nicht mehr so fruchtbar sei, könne sich eine größere Artenvielfalt
ausbreiten. "Wenn der Boden zu nährstoffreich ist, werden die meisten
Kräuter von den anspruchsvollen Grasarten verdrängt."

In den verschiedenen Beeten des Gartens sollen je nach Bedarf
verschiedene Pflanzen wachsen, die für den Unterricht geeignet
erscheinen. Am Beispiel der Brennnessel könnten die Themen
Abwehrmechanismus, Heilpflanze und Lebensmittel, Faserpflanze oder
ökologischer Landbau verdeutlicht werden. Von dort lasse sich dann
auch leicht die Brücke zu Themen wie "Nachwachsende Rohstoffe"
schlagen. Die Schüler werden dabei lernen, größere Zusammenhänge zu
erkennen, hofft Weusmann. "Sie lernen dabei, für die Zukunft zu
denken. Und zwar nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und
sozial."

DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde wünscht sich, dass sich
das Umweltverständnis so vor allem in der jungen Generation weiter
verbreiten wird. "Der Garten der Uni sollte auch für Schulen ein
Anreiz sein, hier nachzuziehen. Dann können Kinder und Jugendliche
schon früh lernen, was es bedeutet, nachhaltig mit der Umwelt
umzugehen." Das heiße nicht nur, selbst umweltschonend zu leben,
sondern auch, sich in der Gesellschaft für Veränderungen einzusetzen.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Anneliese Grabara
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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