10. Welt-AIDS-Impfstofftag am 18. Mai 2007 Deutsche AIDS-Stiftung und IAVI appellieren an G8-Staaten, die Entwicklung eines AIDS-Impfstoffes stärker voranzutreiben
Geschrieben am 15-05-2007 |
Bonn (ots) - Bonn/New York. 15. Mai 2007. Vor zehn Jahren forderte der frühere US-Präsident Bill Clinton die Welt auf, innerhalb einer Dekade einen Impfstoff gegen AIDS zu entwickeln. Zwar wurden in diesem Zeitraum beachtliche Fortschritte erzielt, doch bis zu einem wirksamen Impfstoff ist es noch ein weiter Weg. Mehr finanzielle Mittel haben zu einer steigenden Anzahl an Impfstoffkandidaten geführt, weltweit existieren mehr als 30 Impfstoffstudien. Im Jahr 2007 startete ein großer Test in Südafrika, an dem sich 3.000 Probanden beteiligten.
"Ein Impfstoff zur Verhinderung von HIV-Infektionen und AIDS bleibt die beste Hoffnung, der Epidemie ein Ende zu bereiten", sagte Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, die seit dem Jahr 2000 mit der International AIDS Vaccine Initiative (IAVI) kooperiert. "Die Bundesregierung engagiert sich bisher kaum im Bereich der AIDS-Impfstoffforschung. Hier muss dringend nachgebessert werden", so Heide.
Rund 40 Millionen Menschen leben weltweit mit dem Virus, ohne einen Impfstoff könnten sich in den nächsten zehn Jahren weitere 50 Millionen Menschen infizieren. "Um die Wende zu erreichen, müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die Erforschung und Entwicklung eines AIDS-Impfstoffes zu beschleunigen", unterstrich Heide. "Die Weltgemeinschaft kann es sich nicht leisten, eine weitere Dekade zu warten, bis wirksamere Präventionstechnologien zur Verfügung stehen", betonte Seth Berkeley, Präsident und Vorstandsvorsitzender von IAVI.
Anlässlich des bevorstehenden G8-Gipfels in Heiligendamm appellieren die Deutsche AIDS-Stiftung und IAVI an die Staats- und Regierungschefs, sich noch stärker als bisher für die Impfstoffentwicklung einzusetzen.
Die Forderungen lauten: - Innovationen und Investitionen in die Forschung für bessere Instrumente im Kampf gegen Armutskrankheiten sollen unterstützt werden: Jeder G8-Staat sollte sich dazu verpflichten, Stimulierungsmechanismen zu prüfen, die im eigenen Land zur Förderung von Innovationen angewendet werden können, und nationale Pläne zur Stärkung der Anreize für Forschung und Entwicklung auf dem G8-Gipfel im Jahr 2008 vorzulegen. - Die Finanzierung für Forschung und Entwicklung von AIDS-Impfstoffen soll beibehalten und erweitert werden: Rund 760 Millionen US-Dollar wurden im Jahr 2005 für die Erforschung von AIDS-Impfstoffen aufgewendet. Analysen ergaben, dass pro Jahr aber bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar notwendig sind, um die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen. Die Staats- und Regierungschefs der G8 sollen daher die Investitionslücke bis 2008 schließen. - Die G8-Staaten sollen Staaten mit niedrigem und mittlerem Einkommen beim Aufbau von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für AIDS-Impfstoffe unterstützen. Dazu gehören auch Investitionen in Ausbildung und Infrastruktur für die nächste Forschergeneration. - Die G8 sollen klare Ziele für eine umfassende Antwort auf die globale AIDS-Epidemie formulieren, die zu einer Senkung der Zahl der HIV-Neuinfektionen führen.
Die Deutsche AIDS-Stiftung hilft seit nunmehr 20 Jahren bedürftigen Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland durch Einzelhilfen und die Unterstützung von Projekten wie beispielsweise Betreutes Wohnen. Darüber hinaus fördert die Stiftung seit dem Jahr 2000 Hilfsprojekte, etwa für Aidswaisen, Jugendliche, Mütter und ihre Kinder, vor allem im südlichen Afrika. Schon weit über 60.000 Mal konnte die Stiftung seit Gründung im Jahr 1987 Einzelne und Projekte unterstützen. Seit dem Jahr 2000 kooperiert die Stiftung mit IAVI und setzt sich in Deutschland durch Lobbyarbeit für ein stärkeres finanzielles Engagement der Bundesregierung im Bereich der Impfstoffforschung und -entwicklung ein. Im Frühjahr 2004 beauftragte IAVI die Universitätskliniken Hamburg und Bonn mit der klinischen Erprobung eines AIDS-Impfstoff-Kandidaten. Diesen ersten klinischen Test eines AIDS-Impfstoffes in Deutschland förderte die Deutsche AIDS-Stiftung mit 100.000 Euro.
Die 1996 gegründete Non-Profit-Organisation IAVI ist in 23 Ländern der Erde vertreten und damit die weltweit größte Organisation, die sich für das Thema AIDS-Impfstoffe einsetzt. In Europa arbeitet IAVI bei der Implementierung von fünf Impfstoffentwicklungsprojekten mit akademischen Institutionen sowie Biotechnologie- und pharmazeutischen Unternehmen zusammen. Klinische Versuche in frühen Phasen mit AIDS-Impfstoffkandidaten wurden von IAVI in Großbritannien, Belgien, Deutschland und in der Schweiz durchgeführt. IAVI hat in Europa ein gut funktionierendes Netzwerk etabliert und hat Partnerschaftsvereinbarungen mit nationalen AIDS-NGOs abgeschlossen, darunter die Deutsche AIDS-Stiftung. Finanzielle Unterstützung erhält IAVI unter anderem von der Bill & Melinda Gates-Stiftung, der Rockefeller-Stiftung, der Starr-Stiftung, der Weltbank, dem Unternehmen Becton, Dickinson & Co., von gemeinnützigen AIDS-Organisationen wie der Deutschen AIDS-Stiftung, von den Regierungen von Kanada, Dänemark, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Großbritannien und den USA sowie von der Europäischen Union.
Originaltext: Deutsche AIDS-Stiftung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42803 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42803.rss2
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Pressekontakt: Ann-Kathrin Akalin, Pressereferentin, Tel.: 0228/60469-33 Fax: 0228/60469-99, E-Mail: ann-kathrin-akalin@aids-stiftung.de Deutsche AIDS-Stiftung, Markt 26, 53111 Bonn, www.aids-stiftung.de
Weitere Informationen unter www.iavi.org/WAVD
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