Westdeutsche Zeitung: Warum denn eigentlich nicht? = Von Martin Vogler
Geschrieben am 18-05-2007 |
Düsseldorf (ots) - Ein Wunder ist geschehen. Kürzlich noch schienen die Sozialkassen am Ende. Eine Hiobsbotschaft jagte die andere: Die Beiträge schienen unaufhaltsam zu steigen. Selbst für Taschenspielertricks mit Manipulationen beim Zahlungsdatum war man sich nicht zu schade, um kurzfristig die Konten zu füllen. Doch die Kniffs kaschierten nur, langfristig halfen sie nichts. Umso überraschender mag da die jüngste Entwicklung erscheinen. Plötzlich steigen die Einnahmen der Sozialkassen, vor allem wohl wegen der anziehenden Beschäftigung. Prima.
Wenn jetzt der Vorschlag kommt, angesichts der tollen Zahlen die Beiträge zu senken, klingt das natürlich ein wenig voreilig. Populistisch ist das allemal. Denn natürlich würden die meisten Menschen jubeln, wenn ihre Belastung durch Sozialabgaben sänke. Denn ihre Steuerlast, die bewegt sich sowieso eher in die gegenteilige Richtung. Allerdings reagiert die Bundesregierung ablehnend, sieht zumindest kurzfristig keinen Spielraum zur Entlastung der Bürger und Unternehmen. Die Sanierung der Staatsfinanzen habe Vorrang. Das klingt logisch, ist es aber leider nicht.
Denn die Kassen der Sozialversicherungen und des Bundes sind prinzipiell nicht das Gleiche. Verquickungen gibt es allerdings, vor allem wenn Sozialkassen für sachfremde Leistungen missbraucht werden. Beispiel: Anrechnung von Kindererziehungszeiten bei der Rente. Wenn der Staat das politisch für sinnvoll hält wofür ja vieles spricht kann er das so bestimmen. Aber eigentlich müsste er solche Leistungen aus Steuermitteln begleichen. Und nicht die Versichertengemeinschaft damit belasten. Zum Teil - das sei der Fairness halber gesagt - gleicht der Staat solche Ungereimtheiten mit Zuschüssen allerdings wieder aus.
Dennoch wären ohne versicherungsfremde Leistungen die Sozialabgaben schon heute niedriger. Immerhin wenden Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammengerechnet immer noch mehr als 40 Prozent der Lohnsumme dafür auf. Das ist sehr viel. Die folgende Rechnung klingt simpel, muss deshalb aber nicht falsch sein: Niedrigere Beiträge fördern die Konjunktur. Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze und sogar höhere Einnahmen bei den Sozialkassen. Wollen wir das nicht doch mal versuchen?
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westdeutsche Zeitung Martin Vogler Telefon: 0211/ 8382-2373 martin.vogler@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
71492
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/ Oder) veröffentlicht in ihrer Sonnabendausgabe(19.5.2007): Frankfurt/Oder (ots) - Bundesumweltminister Gabriel weiht Solarfabrik in Frankfurt (Oder) ein Frankfurt (Oder). Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) wird am 9. Juli die Solarfabrik der US-Firma First Solar Manufacturing in Frankfurt (Oder) eröffnen. Das bestätigte Geschäftsführer Heiner Eichermüller der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder). Das Werk geht nach knapp einjähriger Bauzeit in Betrieb. Weiter sagte Eichermüller der Zeitung, dass von den geplanten 500 Mitarbeitern bereits 460 eingestellt sind. Die restlichen 40, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Putin / Merkel Bielefeld (ots) - Soso, zur Einrichtung eines Frühwarnsystems für den Fall von Schwierigkeiten bei Russlands Energielieferungen nach Ost- und Mitteleuropa könnte, würde, möchte sich der Kremlmächtige Wladimir Putin wohl bereitfinden. Ansonsten aber erweckten die Bestandsaufnahmen des Gastgebers und von Deutschlands Kanzlerin nach dem Arbeitsgipfel von Samara einen sehr zwiespältigen Eindruck: Es scheint, als berichteten die beiden von einer Veranstaltung, die eigentlich kaum ein und dieselbe gewesen sein kann. Es ist hoch hergegangen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Wolfowitz Bielefeld (ots) - Die Liebe, oder was manche dafür halten, ist ein gefährliches Pflaster - zumal in der amerikanischen Politik. Paul Wolfowitz hätte es wissen müssen. Man kann nicht öffentlich den Kreuzzug gegen die Korruption predigen und gleichzeitig unter der Tarnkappe im eigenen Haus der Geliebten Geld zuschustern. Zum Glück ist selbst eine Institution wie die Weltbank - immerhin größter Entwicklungshilfegeber - heute so transparent, dass die vom Präsidenten durchgesetzte üppige Gehaltserhöhung nicht geheim geblieben ist. Wolfowitz mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Gipfel in Rußland Ulm (ots) - Keines der vielen Probleme zwischen der EU und Russland konnte gestern auf dem gemeinsamen Gipfel gelöst werden. Dafür hat man sich bittere Wahrheiten um die Ohren geschlagen. Das ist ein wesentlicher Fortschritt gegenüber der Saunaschwüle, die bei den Besuchen der Kanzler Gerhard Schröder und Helmut Kohl in Russland herrschte. Ihre Nachfolgerin Angela Merkel, unter der Besatzung der Sowjetunion aufgewachsen, kennt die Russen und weiß, dass sie politisch zur Unanständigkeit fähig sind, was zurzeit die EU-Partner Estland und mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Kein Feilschen Peter Königsberger zu Merkel und Putin Mainz (ots) - Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger kitzelt es Angela Merkel offenbar stets zur rechten Zeit in der Nase, wenn Wladimir Putin etwas versucht, was mit Anstand nichts zu tun hat. Dann wird die Kanzlerin laut und deutlich. Das hat Russlands Präsident in den vergangenen Tagen ordentlich zu spüren bekommen. Da auch er dafür bekannt ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, dürfte der deutsch-russische Gipfel mit einem reinigenden Gewitter überzogen worden sein. Da half es auch nicht, dass man am Abend zuvor gemütlich auf der Wolga mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|