(Registrieren)

Verpackungssammlung für alle: ARGEV testet barrierefreie Altstoff-Sammlung

Geschrieben am 21-05-2007

Wien (ots) -

* Erstmals in Europa setzt sich ein Verpackungssammelsystem mit
Barrierefreiheit auseinander
* Zugang für alle Bevölkerungsgruppen als Ziel
* Basis ist eine von der ARGEV beauftragte Studie des
Instituts für Soziales Design
* Leichtverpackungssammlung für 80 % bereits weitgehend
barrierefrei

Mit mehr als 1,6 Millionen Sammelbehältern und -säcken in ganz
Österreich ist die Leichtverpackungssammlung der ARGEV im ARA System
außerordentlich konsumentenfreundlich. Weniger als 200 m sind es
durchschnittlich bis zur nächsten Sammelstelle, 57 % der Bevölkerung
haben die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack vor der Haustüre. Um die
getrennte Verpackungssammlung dennoch weiter zu optimieren und
möglichst allen BürgerInnen zugänglich zu machen, startete die ARGEV
im Rahmen ihres Corporate Social Responsibility-Programms eine
Initiative: Sie ließ die Barrierefreiheit ihrer meistverwendeten
Sammelbehältertypen und Säcke durch das Institut für Soziales Design
untersuchen.

Studien-Auftraggeber ARGEV zeigt soziale Verantwortung

Dr. Christoph Scharff, Geschäftsführer der ARGEV und Auftraggeber
der Studie: "Soziale Verantwortung ist uns als Unternehmen ein
Anliegen, und so wollten wir uns auf den guten Imagewerten der
Leichtverpackungssammlung nicht ausruhen. Nach Umfragen machen 86 %
der ÖsterreicherInnen bei dieser getrennten Sammlung mit, 83 % der
Befragten sind mit der Gelben Tonne und dem Gelben Sack sehr
zufrieden bzw. zufrieden. Einer Gruppe wurde jedoch bislang wenig
Beachtung geschenkt - den Menschen, die unter einer körperlichen
Beeinträchtigung leiden."

"Und diese Gruppe", so Scharff weiter, "ist gar nicht so klein.
Laut Statistiken gelten 10 % bis 20 % der österreichischen
Bevölkerung als ständig behindert. Dehnt man den Begriff auch auf
vorübergehende körperliche Beeinträchtigung aus, liegt der Anteil
sogar bei etwa 30 %. Schon für Menschen, die nach einem Unfall
kurzfristig mit Krücken gehen müssen, wird die selbstverständlich
scheinende Alltagstätigkeit der Mülltrennung zur Hürde."

Mag. Peter Pruner, Institut für Soziales Design und Studienautor,
führt die Thematik aus: "Besonders betroffen sind freilich ältere
Menschen. So sind 60 % aller 60- bis 69-Jährigen und sogar 72 % aller
70- bis 79-Jährigen körperlich beeinträchtigt. Das reicht von Hör-
und Sehschwächen bis hin zu massiven Einschränkungen in der Bewegung.
Doch auch jüngere Rollstuhlfahrer, Blinde und selbst Kinder stoßen
bei näherer Betrachtung auf Schwierigkeiten." "In unseren
wissenschaftlichen Tests haben wir deshalb Personen mit
unterschiedlichen und verschieden schweren körperlichen
Einschränkungen berücksichtigt: alte Personen, Rollstuhlfahrer, eine
blinde Person, eine Person, die einen Arm in Folge einer
Kinderlähmung nicht heben kann, sowie ein 9-jähriges Kind, das auch
noch nicht über die Körperkraft und Maße eines durchschnittlichen
Erwachsenen verfügt."

Wertvolle Ansätze für Zukunftsprojekt "Barrierefreie Sammlung"

Als wichtigstes Kriterium erwies sich bei dem von einer
Ergotherapeutin begleiteten Test der Kraftaufwand für das Öffnen und
Schließen der Sammelbehälter. Altstoffcontainer, die per Fußhebel
aufzumachen sind, konnten von RollstuhlfahrerInnen nicht benutzt
werden. Große Einwurfhöhen bereiten vor allem kleinen Personen, aber
auch RollstuhlfahrerInnen schwerwiegende Probleme. Und so simpel
scheinende Details wie fehlende Möglichkeiten, sich an den Behältern
abzustützen, stellen für gebrechliche Menschen ein Erschwernis bei
der Bedienung dar.

Gute Werte für "Kermit" und Gelben Sack

Je nach Größe und Form entsprachen die Sammelbehälter
unterschiedlich gut den Anforderungen einer barrierefreien Sammlung:
Der Gelbe Sack für die Sammlung von Plastikflaschen und
Leichtverpackungen erhielt die besten Bewertungen.

Auch der 770 l-"Kermit" schnitt gut ab. Er wurde durch die
charakteristischen Einwurfstutzen selbst von schwer
sehbeeinträchtigten Menschen gut erkannt, war von allen
Versuchspersonen einsehbar und kann auch von Rollstuhlfahrern
problemlos bedient werden. Ebenso gut benotet wurde der 240
l-Behälter mit Flachdeckel - er warf ebenfalls kaum Probleme auf.

Damit entspricht die Leichtverpackungssammlung der ARGEV bereits
für 80 % der Bevölkerung weitgehend den Anforderungen der
Barrierefreiheit.

Einige Hürden wiesen hingegen die 770 l- und 1.100 l-Behälter mit
Fußhebel, Deckel-im-Deckel sowie Kindersicherung auf: Sie konnten
nicht von allen Probanden benutzt werden und bildeten das
Schlusslicht in der Bewertung.

Erste Maßnahmen

"Diese Ergebnisse waren sehr wichtig, um unsere
Verpackungssammlung weiter zu entwickeln", kommentiert Scharff die
Studie. "Mit dem Gelben Sack und den neuen Kermit-Behältern haben
jene Typen am besten abgeschnitten, die die ARGEV in den letzten
Jahren vermehrt einsetzt. Der laufende Ersatz von Sammelbehältern
bietet die Chance, verstärkt auf Barrierefreiheit zu achten."

"In einem ersten Schritt wollen wir die Erkennbarkeit und
Bedienbarkeit schrittweise verbessern, wo dies offensichtlich
notwendig ist. Hinsichtlich der Zugänglichkeit der Sammelinseln -
etwa für RollstuhlfahrerInnen - wollen wir mit unseren Partnern in
Städten und Gemeinden zusammenarbeiten."

Neue Aufkleber auf den Sammelbehältern sollen für
sehbeeinträchtigte Personen höhere Kontraste aufweisen,
übersichtlicher gestaltet und durch tastbare Kennzeichnungen ergänzt
werden. Gemeinsam mit den Herstellern wird an Modifikationen für die
Sammelcontainer gearbeitet, um ein Abstützen beim Öffnen des Deckels
zu ermöglichen oder um einen Gehstock fixieren zu können.

Scharff: "Mülltrennung und Verpackungssammlung mögen nicht die
vorrangigsten Themen für behinderte Menschen sein. Die ARGEV will
dennoch unseren Mitmenschen mit besonderen Bedürfnissen helfen, sich
in diesem Bereich des Alltagslebens nicht eingeschränkt fühlen zu
müssen."

Bilder unter: http://www.ots.at/redirect.php?argev

Originaltext: ARGEV
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66601
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66601.rss2

Bei Rückfragen und für Fotomaterial wenden Sie sich bitte an:
Andrea Hiller, Leiterin Kommunikation, ARGEV, Tel.: +43/(0)1/521
49-2185, andrea.hiller@argev.at Mag. Andreas Freitag, Menedetter PR,
Tel.: +43/(0)1/533 23 80, freitag@menedetter-pr.at

www.argev.at/presse


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

71669

weitere Artikel:
  • Unter den Linden, "Zwischen Krippe und Mindestlohn - wie sozial wird Deutschland?", PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS Montag, 21. Mai 2007, 22:15 Uhr Bonn (ots) - Hartmann von der Tann diskutiert u. a. mit dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Peter Ramsauer Die Große Koalition ringt um eine gemeinsame Richtung in der Familien- und Sozialpolitik. Doch es scheint, dass jeder Kompromiss gleich wieder neuen Ärger ins koalitionäre Haus bringt. Hat man sich in der Kinderbetreuungsfrage auf einen Rechtsanspruch ab 2013 geeinigt, schon gibt es Streit um das von der Union ins Spiel gebrachte Betreuungsgeld. Die Opposition ist denn auch schnell mit einer Generalschelte mehr...

  • IKL Informationskreis Legehennenhaltung startet Informationsinitiative mit Onlineauftritt Köln (ots) - Mit einem umfangreichen Internetauftritt unter www.IKL.info startet der IKL Informationskreis Legehennenhaltung seine Informationsarbeit rund um das komplexe Thema Legehennenhaltung. Dabei hat es sich der IKL zur Aufgabe gemacht über alle in Deutschland zugelassenen Haltungsformen unter Berücksichtigung der Aspekte Tier-, Verbraucher- und Umweltschutz sowie Ökonomie neutral, sachlich und umfassend zu informieren. Hintergrund ist die Zweite Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vom 4. August mehr...

  • Partizipation von Kindern wichtig für Aids-Bekämpfung Plan-Expertin erläutert HIV/Aids-Strategie auf Konferenz in Bonn Hamburg (ots) - Am 23. und 24. Mai 2007 veranstaltet Plan gemeinsam mit anderen deutschen Hilfsorganisationen eine internationale HIV/Aids-Konferenz in Bonn. Ziel ist es, den europäischen Beitrag zur Aids-Bekämpfung zu bewerten und am Vorabend des G8-Gipfels ein Forderungskatalog an die politischen Entscheidungsträger zu richten. Mit den Millenniums-Entwicklungszielen verpflichteten sich Staats- und Regierungschefs, die Ausbreitung von HIV bis 2015 zu stoppen. Dafür sind eine wirksame Unterstützung der betroffenen Länder sowie die Zusicherung mehr...

  • Zu viel Fleisch auf deutschen Esstischen - Umfrage: Bei vielen Männern und Frauen muss mindestens einmal am Tag Fleisch oder Wurst auf den Tisch - Experten warnen vor täglichem Konsum Baierbrunn (ots) - Die Deutschen essen zu viel Fleisch. Bei einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag des Apothekenmagazins "Apotheken Umschau" gaben mehr als vier von zehn Bundesbürgern (42,3 Prozent) an, bei ihnen müsse mindestens einmal am Tag Fleisch oder Wurst auf den Tisch. Vor allem Männer können nicht ohne: Von ihnen sagte sogar eine deutliche Mehrheit von 57,8 Prozent, sie könnten sich ihren täglichen Speiseplan ohne Fleisch nicht vorstellen. Bei den Frauen sind dies mit 28,0 Prozent deutlich weniger. Experten warnen in der "Apotheken mehr...

  • +++ SPERRFRIST: 22.05., 00:01 Uhr +++ Klimawandel: Die Qual der Wale Frankfurt am Main (ots) - Studie von WDCS und WWF zeigt die fatalen Folgen des Klimawandels für Wale und Delfine - Fotos erhalten Sie unter www.wwf.de/presse, Footage bei der WWF Bildredaktion, 069/79 144 152 - Die Studie und weitere Hintergrundinformationen finden Sie unter www.wwf.de/iwc - Interviewpartner: Volker Homes, WWF-Walexperte, 069/79 144 183; Holger Rönitz, WDCS-Experte, in Anchorage/Alaska, +1 907 22 35 968 (Zeitverschiebung: - 9 Stunden). Wale und Delfine leiden zunehmend unter den Auswirkungen des Klimawandels. Dies mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht