Westfälische Rundschau: Kommentar Krankenhäuser in NRW
Geschrieben am 21-05-2007 |
Dortmund (ots) - Es hat einige Zeit gedauert, aber jetzt scheint es soweit zu sein. Wenn die Anzeichen nicht trügen, dann setzt sich in den Chefetagen der Krankenhäuser in NRW allmählich die Erkenntnis durch, dass sich auch Kliniken verändern müssen, wenn sie nicht selbst zum Notfall werden wollen.
Nicht wenige der über 440 Krankenhäuser im Land schmieden Kooperationen mit benachbarten Häusern, arbeiten an neuen Strukturen oder stärken ihr Profil durch den Aufbau von Spezial-Abteilungen.
Für viele Häuser war der Abschied von alten Gewohnheiten allerdings ein schmerzlicher Prozess. Kooperation statt Eigenständigkeit, Spezialisierung statt "Komplett-Angebot" - dies waren für so machen Chefarzt und Verwaltungsdirektor bittere Pillen.
Doch es gibt keine Alternative zu dieser Schock-Therapie. Die sich verändernde Bevölkerungsstruktur mit einem stetig steigenden Anteil sehr alter Menschen fordert ein Umdenken. Die wachsende Zahl der Fälle etwa von Altersdemenz oder Diabetes kann nicht ohne Auswirkungen auf die Klinik-Strukturen bleiben. Die Häuser, die rechtzeitig auf die "Nachfrage" reagieren, haben beste Chancen auf eine gesicherte Zukunft.
Klar ist aber: Es wird auch Verlierer geben. Die Bettenzahl dürfte weiter sinken. Nicht auszuschließen, dass in den nächsten Jahren einzelne Krankenhäuser, auch auf dem Lande, schließen müssen.
Dies muss für die Menschen in den betroffenen Regionen nicht unbedingt ein Nachteil sein. Auch die Patienten denken um.
War früher das Krankenhaus vor Ort erste Wahl, weil es einen höheren Wohlfühl-Faktor als unpersönliche Großkliniken versprach, so setzen viele Kranke heute andere Prioritäten. Sie wählen exakt die Spezialklinik, die die kompetenteste Behandlung und das beste Know-how bietet - und nehmen dafür auch weitere Wege in Kauf.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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