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Geschrieben am 23-10-2005

DIE BAYERN HABEN DIE DICKSTEN SPARSCHWEINE

In Berlin wachsen die Sparguthaben am stärksten – Positive Veränderungen in den neuen Bundesländern – Handys knabbern am Sparschwein der Kids

Die Schwaben sind die sparsamsten Deutschen, behauptet eine Volksweisheit. Doch die stimmt anscheinend nicht mehr. Denn beim innerdeutschen Sparvergleich hatten die Bayern mit 9.508 Euro zum zweiten Mal die Nase vorn. Sie konnten 532 Euro mehr in klassischen Sparprodukten anlegen als noch im Vorjahr. Auch die Bremer hatten mit 9.315 Euro deutlich mehr auf der hohen Kante als die Sparfüchse aus Baden-Württemberg. Diese häuften durchschnittlich nur 9.055 Euro Sparguthaben pro Kopf an und sicherten sich damit lediglich Platz drei. Auch 15 Jahre nach der Wiedervereinigung zeigt der Sparvergleich ein klares West-/Ostgefälle.

Die finanzielle Situation in den neuen Bundesländern hat sich nur geringfügig verändert. Das Tabellenende beim gesamtdeutschen Ranking ist fest in ostdeutscher Hand. Allerdings haben sich die im vergangenen Jahr erstmals sichtbaren positiven Veränderungen verfestigt. Sachsen liegt weiterhin als Spitzenreiter unter den östlichen Bundesländern mit 5.775 Euro vor dem westdeutschen Schlusslicht Schleswig-Holstein, das nur 5.739 Euro durchschnittliches Sparguthaben pro Kopf aufweist. Trotz dieser Lichtblicke bleiben die Sparstrümpfe im Osten vergleichsweise leer: Das Sparguthaben der Menschen in Bayern ist zum Beispiel mehr als doppelt so hoch wie das in Mecklenburg-Vorpommern. Niedrigere Einkommen und die lang anhaltend hohe Arbeitslosigkeit machen es den Menschen im Osten weiterhin schwer, Geld zur Seite zu legen.

Konnten beim Vergleich im vergangenen Jahr nur fünf Bundesländer ihre Sparguthaben erhöhen, verzeichnen aktuell alle Länder Zuwächse bei den Sparguthaben. Spitzenreiter ist hier Berlin mit einem Plus von 728 Euro.

Bundesland 2004 2005
Bayern 8.976 9.508
Bremen 8.810 9.315
Baden-Württemberg 8.560 9.055
Saarland 8.234 8.518
Hessen 7.519 8.014
Rheinland-Pfalz 7.408 7.650
Hamburg 6.533 7.207
Nordrhein-Westfalen 6.659 7.010
Niedersachsen 6.272 6.622
Sachsen 5.452 5.775
Schleswig-Holstein 5.220 5.739
Thüringen 4.658 4.961
Sachsen-Anhalt 4.614 4.898
Berlin 4.001 4.729
Brandenburg 4.244 4.573

Mecklenburg-Vorpommern 4.037 4.358
Spareinlagen pro Kopf in Euro, *Stand 2. Quartal 2005

Deutsche Sparquote steigt weiter

Von hundert Euro verfügbarem Einkommen werden die Deutschen dieses Jahr 11,10 Euro sparen. Das entspricht einer Netto-Sparquote von 11,1 Prozent. Damit steigt nach den Berechnungen der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) die deutsche Sparquote (+ 0,2 Prozentpunkte) im Vergleich zu den Vorjahren weiter an. Auch die Bundesbank, die eine andere Berechnung zugrunde legt, verzeichnet einen Anstieg der deutschen Sparquote auf 10,5 Prozent (Stand: Ende 2004). Die Ursachen dafür sieht die Bundesbank im anhaltend schwierigen Arbeitsmarkt sowie im Bemühen um die private Altersvorsorge.

Die Bereitschaft, mehr Geld zurückzulegen, hat die Bundesbank aber auch in anderen europäischen Ländern beobachtet. Wer letztlich europäischer Sparkönig wird, ist schwer zu sagen. Denn in Europa werden die Sparquoten nach zwei unterschiedlichen Methoden ermittelt. Die Bundesbank weist die Sparquote rein netto aus, das heißt nach Abzug von Abschreibungen zum Beispiel auf Wohneigentum. Andere Länder, wie zum Beispiel Italien, Belgien oder Dänemark ziehen einen Bruttoausweis vor, in dem diese Abschreibungen nicht berücksichtigt werden. Deshalb sind die Sparquoten innerhalb Europas nur bedingt vergleichbar.

In der Gruppe der Länder, die die Sparquote wie Deutschland nach dem Nettokonzept ermitteln, führen die Deutschen mit 11,1 Prozent die Sparhitliste an. Platz zwei belegt wie im Vorjahr Portugal, obwohl die Quote der Südeuropäer um 0,5 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent sinkt. Wenn die OECD Recht behält, wird Frankreich auch 2005 mit einer Sparquote von 9,6 Prozent den dritten Platz im europäischen Ranking belegen. Schlusslicht ist Finnland mit einer Netto-Sparquote von 1,2 Prozent. 2002 war die finnische Sparquote sogar negativ, das bedeutet: Die Finnen haben 2002 mehr ausgegeben, als ihnen an Einkommen zur Verfügung stand.

Länder 2002 2003 2004 2005*
Deutschland 10,5 10,7 10,9 11,1
Portugal 11,5 11,4 11,2 10,7
Frankreich1 12,1 11,1 10,7 9,6
Österreich 7,8 8,9 9,2 9,5
Niederlande 10,0 10,1 9,4 9,0
Irland 10,3 8,3 7,3 7,8
Schweden 9,0 8,6 8,2 7,1
Finnland1 -0,3 0,6 1,9 1,2
Zum Vergleich
USA 2,0 1,4 1,2 0,6
Sparquoten (in Prozent des verfügbaren Einkommens) , Quelle: OECD economic outlook *geschätzte Werte

1Quoten der privaten Haushalte, exklusive private Organisationen ohne Erwerbszweck Altersvorsorge treibt Sparquote in die Höhe Der Spareifer der Deutschen ist ungebrochen. Von 100 Euro verfügbarem Einkommen sparten die Bundesbürger nach Informationen der Bundesbank im Jahr 2004 10,50 Euro (10,5 Prozent). Dieses Sparvolumen von 155 Milliarden Euro ist nominal das höchste seit der Wiedervereinigung. Seit dem Jahr 2000 steigt die Sparquote in Deutschland kontinuierlich. (2000: 9,2 Prozent, 2001: 9,4 Prozent, 2002: 9,9 Prozent, 2003: 10,3 Prozent) Trieben in den vergangenen Jahren Verunsicherung und Kaufzurückhaltung bei den Bürgern die Sparquote in die Höhe, macht die Bundesbank für den nochmaligen Anstieg im Jahr 2004 neben der Angst vor Arbeitslosigkeit vor allem verstärkte Investitionen in die private Altersvorsorge verantwortlich.

Auch der immer größer werdende Unterschied zwischen Arm und Reich treibt die Sparquote nach oben. Dies kann anhand von Daten aus der jüngsten Einkommens- und Vertrauensstichprobe des Statistischen Bundesamtes belegt werden. Während Haushalte mit niedrigem Einkommen keine neuen Rücklagen bildeten oder sogar Sparguthaben auflösten, lag die Sparquote bei den sehr hohen Einkommen zum Teil deutlich über zwanzig Prozent.

Vom konstanten Spareifer der Bevölkerung profitierte die Postbank stark. Sie steigerte ihr Einlagevolumen im Spargeschäft um 4,5 Prozent auf knapp 40,78 Milliarden Euro (Stand 31.12.2004) Damit konnte sie ihren Marktanteil von 4,83 auf 5,06 Prozent ausbauen. Bis zum Ende des 2. Quartals 2005 steigerte die Bank das Einlagevolumen nochmals auf 41,27 Milliarden Euro, der Marktanteil erhöhte sich auf 5,2 Prozent. Die Spareinlagen der Postbank entwickelten sich gegen den Trend des Gesamtmarktes, der geringfügig schrumpfte. Besonderer Beliebtheit bei den Postbank Sparern erfreuen sich die Bonus-Sparprodukte, wie das Dax- Sparbuch und das Gewinn-Sparbuch der Postbank.

Die verstärkten Investitionen in Altersvorsorgeprodukte bestätigen die Verkaufszahlen der Versicherungstochter der Postbank. Allein im ersten Halbjahr 2005 stieg der Bestand der PB Lebensversicherung um 33,8 Prozent auf 24,5 Millionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Stückzahlen legten in dieser Zeit im zweistelligen Prozentbereich zu: Sie stiegen um 19,5 Prozent auf knapp 180.000 Verträge. Nachgefragt werden verstärkt staatlich geförderte Produkte, wie zum Beispiel die Riester-Rente.

Handys knabbern am Sparschwein

Die knapp sechs Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 13 Jahren haben eine große Kaufkraft. Sie entscheiden, was mit 5,48 Milliarden Euro Taschengeld, Geldgeschenken und Sparguthaben geschieht. Das hat die Kidsverbraucheranalyse (KVA 2005) ermittelt. Pro Jahr hat jedes Kind im Schnitt 915 Euro zur Verfügung. Im Vergleich zum Vorjahr hatte der Nachwuchs insgesamt allerdings etwas weniger Geld. Zwar wachsen die Einnahmen aus Taschengeld (1,52 Milliarden Euro), Geburtstagsgeld (0,41 Milliarden Euro) und Weihnachtsgeld (0,45 Milliarden Euro), dafür schrumpfen die Sparguthaben der Kids.

Die Einlagen auf den Spargutkonten der Kinder schmolzen von 3,73 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf aktuell 3,1 Milliarden Euro. Pro Kind und Sparkonto bedeutet dies: Lagen 2004 durchschnittlich 612 Euro auf jedem Kindersparbuch, sind es 2005 nur noch 518 Euro und damit rund 15 Prozent weniger. Vor allem die Mädchen erleichterten ihre Sparschweine: Ihr Guthaben schmolz um 137 Euro (22 Prozent). Ihre männlichen Altersgenossen holten nur 53 Euro (neun Prozent) vom Sparbuch. Vor allem die Kosten für die 1,7 Millionen Handys in Kinderhänden haben einen wesentlichen Anteil am Schrumpfen der Sparguthaben. Laut KVA übernehmen die Eltern nur einen Teil der rund 297 Euro Handy-Gebühren pro Jahr. Den Rest müssen die Sprösslinge selbst tragen. Befragt nach ihren Sparzielen, nennen Jungen an erster Stelle Spielzeug, gefolgt von Computerspielen und PC bzw. Zubehör. Bei Mädchen liegen Bekleidung und Schuhe an erster Stelle, gefolgt vom Handy und von Spielwaren.

Die Konsumlust der Kids steht ganz im Gegensatz zum Sparverhalten der Eltern. Sie legten 2004 von hundert Euro verfügbarem Einkommen 10,50 Euro zur Seite. Seit dem Jahr 2000 steigt die Sparquote in Deutschland kontinuierlich. Als Anreiz zum Weltspartag verteilt die Postbank auch in diesem Jahr wieder eine neue Auflage des 'Mach was!'-Planers in den Filialen. Die aktuelle Ausgabe des Schüler-Kalenders steht unter dem Motto 'Fußball und die FIFA Fußball WM'. Das Seemannsgarn von Käpt’n Blaubär enthält unter anderem wichtige Infos über die Geschichte des Fußballs und ein paar abseitsverdächtige Tipps zur Fußballforschung.

Pressekontakt
Iris Laduch Uta Schaller
0228 920 12 102 0228 920 12 104
iris.laduch@postbank.de
uta.schaller@postbank.de
Die Graphik zum Sparverhalten der Kinder können Sie in verschiedenen Formaten unter Telefon 0228/920 12 101 abfordern oder im Internet unter www.postbank.de/weltspartag05 herunterladen.

Quelle: Pressrelations.de

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