Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Energiedebatte in Hessen
Geschrieben am 29-05-2007 |
Wiesbaden (ots) - Da ist ein edler Wettstreit entbrannt unter Hessens Landespolitikern: Wer tut am meisten für Umwelt, für sichere Energieversorgung, für Arbeitsplätze?
Sie überschlagen sich förmlich bei der Erstellung von Programmen und Konzepten, sie schicken Lastwagen durchs Land, um für Bioenergie zu trommeln, sie holen sich weltweit bekannte Experten nach Wiesbaden, um sich Konzepte erarbeiten zu lassen. Und das alles in Zeiten des Vorwahlkampfs - es geht eben nicht nur um den richtigen Weg in der Energiepolitik, es geht auch um Wählerstimmen. CDU und FDP halten an Atom- und Kohlekraftwerken fest, SPD und Grüne wollen sie abschaffen beziehungsweise keine neuen bauen lassen. CDU und FDP halten die Möglichkeiten erneuerbarer Energien für ausbaubar, aber für begrenzt, SPD und Grüne bauen ausschließlich auf erneuerbare Energien und Einspareffekte. Dass die Parteien jetzt so früh so deutlich Position beziehen, erleichtert dem Wähler die Entscheidung.
Und es kann dem Ziel, den Klimawandel aufzuhalten, nur förderlich sein - auch wenn klar ist, dass die Möglichkeiten eines einzelnen Bundeslandes sehr begrenzt sind. Aber doch auch nicht unterschätzt werden dürfen. Hessen hat hier großen Nachholbedarf. Die ideologische Fixierung der Landesregierung auf die Atomkraft hat viele Jahre den Blick verstellt auf andere Möglichkeiten der Energiegewinnung. Ein Blick in die Tabellen zeigt, dass andere Bundesländer, auch solche mit CDU-Regierung, viel weiter sind bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Jetzt bewegt sich die CDU langsam, sicherlich auch von der SPD getrieben, aber sie bewegt sich. Der Wettkampf um die besseren Konzepte ist voll entbrannt, die Motive der Konkurrenten sind zweitrangig. Wichtig ist, dass sich etwas bewegt.
Originaltext: Wiesbadener Kurier Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64428 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64428.rss2
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