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Technology Review über Stammzellen-Lagerung auf Vorrat / Experten gegen private Nabelschnurblut-Banken

Geschrieben am 31-05-2007

Hannover (ots) - Eltern zahlen privaten Anbietern viel Geld für
das Einlagern von Nabelschnurblut, um Vorsorge für den Fall schwerer
Krankheiten zu treffen. Der Nutzen dieser Maßnahme ist nach heutigem
Forschungsstand jedoch umstritten, schreibt das Technologiemagazin
Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 6/2007.

Bis zu 2400 Euro inklusive 20 Jahre Lagerung kostet das Einfrieren
des Nabelschnurbluts bei den mittlerweile sechs Unternehmen, die
solche Dienste in Deutschland anbieten. Aus dem sogenannten
Plazentarestblut lassen sich Stammzellen gewinnen, die sich in viele
Zell- und Gewebearten wie Nerven-, Blut- oder Muskelzellen entwickeln
können. Die kommerziellen Blutbanken werben mit drei großen
Einsatzgebieten für die Stammzellen aus dem Plazentarestblut:
Therapien bei Krebserkrankungen und Blutbildungsstörungen, Züchtung
von Ersatzgewebe wie Herzklappen sowie Therapien bei
Autoimmunkrankheiten wie Multipler Sklerose.

"Die bisherigen Erfolge sind wissenschaftlich unklar. Im
Nabelschnurblut sind zudem viel weniger Stammzellen als im
Knochenmark oder im Blut", kritisiert allerdings Professor Christoph
Baum, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie. Auch die
Experten der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Knochenmarks- und
Blutstammzelltransplantation sind höchst skeptisch: Es gebe keine
Erkrankung, bei der ausschließlich eigene Nabelschnurblut-Stammzellen
helfen würden, teilt die Organisation mit. Beim Auftreten von
Leukämie besteht bei einer Behandlung mit eigenen Stammzellen zudem
die Gefahr, dass im Nabelschnurblut bereits Krebsinformationen
enthalten sein können.

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei empfiehlt deshalb, das
Nabelschnurblut von Neugeborenen den sechs öffentlichen Blutbanken zu
spenden. Eltern verzichten damit zwar auf einen exklusiven Zugriff
auf das Nabelschnurblut ihres Kindes. Aber die Chance, im Ernstfall
für den Nachwuchs geeignete Stammzellen zu finden, ist relativ groß,
weil keine hundertprozentige Übereinstimmung der Gewebemerkmale nötig
ist.

Titelbild Technology Review 6/2007
www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/tr/07/tr062007.jpg

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Originaltext: Technology Review
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Technology Review
Sylke Wilde
Telefon: 0511 / 5352 - 0


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