Südwest Presse: Kommentar zur Organspende
Geschrieben am 01-06-2007 |
Ulm (ots) - Die Zahl der Organspender steigt - aber sie reicht nicht aus, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Da liegt die Idee nahe, den Zugriff auf Herz, Lunge und Niere zu erleichtern, wie es der Nationale Ethikrat empfiehlt. Schließlich ist niemand davor gefeit, bei Krankheit oder nach einem Unfall fremde Organe zum Überleben zu benötigen. Doch die Abwägung - ein Hirntoter hat . . ., der Kranke braucht . . .- geht so leicht nicht auf. Die Organentnahme ist ein schwerwiegender Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht eines Menschen. Eine stumme Zustimmung reicht dafür nicht aus. Es braucht ein klares Ja des Lebenden, um im Falle seines Todes auf Herz und Haut zugreifen zu können. Alles andere schürt Misstrauen gegenüber der Medizin und verletzt das Recht des Einzelnen am eigenen Körper. Nicht gesetzliche Tricksereien sind gefragt, sondern ehrliche Aufklärung über Hirntot und Organentnahme, sowie ein offenes Gespräch mit Hinterbliebenen, wenn sich der Verstorbene nicht klar geäußert hat. Zugegeben: Es ist schwer, Angehörige in der Stunde der Trauer mit solch einem Thema zu konfrontieren. Auch ist es mühevoll, gesunde Menschen auf Krankheit und Tod anzusprechen. An dieser Aufgabe jedoch führt kein Weg vorbei. Nur mit Information wird aus einer grundsätzlichen Bereitschaft ein tatsächlicher Spender. In Mecklenburg-Vorpommern lässt sich das besichtigen.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
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