Der Tagesspiegel: Umfrage: Nur wenige Nichtversicherte kehren in die Krankenkassen zurück
Geschrieben am 03-06-2007 |
Berlin (ots) - Berlin - Von der Rückkehrmöglichkeit in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) machen bislang nur wenige Menschen Gebrauch. Nach einer Umfrage des "Tagesspiegels" (Montagausgabe) unter den größten deutschen Krankenkassen sind in den vergangenen zwei Monaten nur wenige Tausend Menschen, die vorher nicht krankenversichert waren, in die GKV zurückgekehrt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte bei den Beratungen über die Gesundheitsreform von bis zu 300 000 Menschen gesprochen, die in Deutschland ohne jeglichen Krankenversicherungsschutz dastehen. Für diese ist im Rahmen der Gesundheitsreform eine Rückkehrmöglichkeit in die gesetzliche und die private Krankenversicherung geschaffen worden. Wer früher gesetzlich versichert war, muss sich seit dem 1. April wieder bei seiner alten Kasse versichern, für ehemals privat Versicherte gibt es ab dem 1. Juli eine Rückkehrmöglichkeit, ab dem 1. Januar 2009 ist die Versicherung Pflicht.
Anders als im Ministerium erwartet, gibt es bislang keinen Ansturm auf die GKV. Rund 1000 Rückkehrer zählt die größte deutsche Krankenkasse, die Barmer. 1700 sind es bei der Nummer zwei, der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK), die Techniker Krankenkasse hat seit dem 1. April gerade einmal 699 neue Versicherte aufgenommen, die vorher ohne Krankenversicherung dastanden. Die Berliner AOK hat rund 500 neue Kunden bekommen. Das Bundesgesundheitsministerium spricht von Anlaufschwierigkeiten. "Wir sind noch in der Anlaufphase", sagte eine Sprecherin dem "Tagesspiegel". Außerdem sei das Problem der Nicht-Versicherten in der privaten Krankenversicherung (PKV) sehr viel ausgeprägter als in der GKV. Daher könne man die ersten Monate nicht hochrechnen.
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