LVZ: Höppner fordert vorurteilsfreien Neuanfang im Islam-Dialog
Geschrieben am 04-06-2007 |
Leipzig (ots) - Kirchentagspräsident Reinhard Höppner hat einen Neuanfang in den Gesprächen mit islamischen Glaubensvertretern gefordert. Zwei Tage vor Beginn des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln (6. bis 10. Juni) rief Höppner zu einem "vorurteilsfreien Dialog" auf. Der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte er: "Ein solcher Dialog will gelernt und eingeübt sein. Doch es gibt zu diesem Dialog überhaupt keine Alternative. Wir haben meist nur vage Vorstellungen davon, wie vielfältig der Islam ist. Die weit verbreitete Gleichstellung mit Gewalt und Terrorismus ist völlig abwegig. " Der Umgang mit dem Islam werde auch ein Schwerpunkt des Kirchentages sein. "Ein Schlüssel zur Lösung der Schwierigkeiten liegt im gegenseitigen gründlicheren Kennen lernen. Der Kirchentag wird dazu seinen Beitrag leisten."
Zugleich äußerte Höppner die Hoffnung, dass der Kirchentag in Köln wieder mehr Streitlust zeige, als in den Jahren zuvor. "Die kritische Komponente des Kirchentages ist in den letzten Jahren nicht so deutlich hervorgetreten. Dabei können wir beim Kirchentag, der ja formal eine von der Kirche unabhängige Bewegung ist, anders und deutlicher in Gespräche, zum Beispiel die mit dem Islam, hineingehen. Diese Chancen werden wir in Köln wieder besser nutzen." So sei er froh, dass der Fisch als Christensymbol nun in Köln zum Hai-Logo verändert wurde. "Ich finde es gut, dass aus dem eher angepassten Fisch ein aufregender Hai geworden ist. Wir wollen uns den Weltproblemen annehmen und dazu braucht es deutliche Worte. Die Probleme, wie sie jetzt auch beim G8-Gipfel diskutiert werden, schreien danach. Aber auch in unserem Glauben können wir uns deutlicher bekennen. Die Haifischflosse ist also auch ein Wink an uns selbst."
Bei den umstrittenen EKD-Reform-Leuchtfeuern ging Höppner auf Distanz. Wichtiger als die Debatte über Profilgemeinden und Qualitätskontrollen für Pfarrer sei eine Besinnung auf die zentrale Aufgabe von Kirche: "Das Wichtigste ist, dass Christen und Mitarbeiter der Kirche selber gewiss sind, dass sie eine wichtige Botschaft für die Welt haben. Sie müssen selber davon begeistert sein und somit ansteckend wirken. Das ist das beste Leuchtfeuer." Die zentrale Zukunftsaufgabe von Kirche sei diese Selbstvergewisserung. "Ich erlebe leider so viele, die selber nicht mehr ganz sicher sind, wie wichtig christliche Botschaft ist."
In der Ökumene wünscht sich Höppner einen veränderten Ton im Umgang miteinander: "Verschiedenheit ist schön. Aber die Glaubwürdigkeit des christlichen Glaubens in einer ziemlich unchristlichen Welt wird untergraben, wenn Christen ihre Unterschiede im Streit austragen, statt ihre Gemeinsamkeiten fröhlich zu leben. Es muss sich in der Art des Umgangs miteinander etwas ändern." Zur Frage des gemeinsamen Abendmahles von Katholiken und Protestanten sagte der Kirchentagspräsident: "Das steht nicht an. Es gibt hier Unterschiede, die sich in absehbarer Zeit nicht ausräumen lassen. Mit diesen schmerzlichen Unterschieden müssen wir auch weiter leben."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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