WAZ: Russen drohen mit Konfrontation: Stimmungstief - Kommentar von Hendrik Groth
Geschrieben am 05-06-2007 |
Essen (ots) - Der Dialog ist nicht unbedingt eine Stärke von George W. Bush, eines Mannes mit festem Weltbild. Belehrungen sind auch nicht die Gesten, die der US-Präsident auf dem diplomatischen Parkett besonders schätzt. Ähnlich, nein, genauso denkt der russische Staatschef Wladimir Putin. Das US-russische Verhältnis hat sich in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert, vor allem Putin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er andere G-8-Teilnehmer des "Imperialismus" verdächtigt und mit einem neuen Wettrüsten droht. Die bisherige außenpolitische Bilanz der Präsidentschaft Bushs ist katastrophal. Angela Merkel wird viel dafür tun müssen, dass nicht auch noch Europa im Schlepptau der USA konfrontativ auf die Russen wirkt, die erneut einen Kalten Krieg anbrechen sehen. Gewiss, die starken Worte Putins dienen auch der Verbesserung der eigenen Position in Heiligendamm. Sie gehören zu einer Konferenztaktik, ähnlich wie die Entdeckung des Weltklimas eine Woche vor dem Gipfel durch Bush. Die Positionen Putins jedoch als bloße Rhetorik zu verharmlosen, wäre dumm.
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