Westfälische Rundschau: Kommentar Klimaschutz/G8-Gipfel
Geschrieben am 06-06-2007 |
Dortmund (ots) - Erstaunlich, wie dieses Klima-Thema Karriere macht: Wer redete vor sechs Monaten von Erderwärmung? Ein paar Funktionäre. Einige wenige Politiker. "Kyoto" blieb - geduldig und ungelesen - auf UN-Papier gedruckt. Heute aber: Der Top-Tagesordnungspunkt, wenn sich die einflussreichsten Politiker der Welt am Ostseestrand treffen.
Lassen wir dahingestellt, wie der Sinneswandel zustande kam. Vielleicht wirkt langjähriges Bohren dicker Bretter. Vielleicht war es das Wetter, waren es sichtbare Gefahren wie die Überflutung von New Orleans, die Profilierungsmöglichkeiten von Regierungschefs oder die Einsicht hier und da, dass mit Umweltschutz Geld gemacht werden kann.
Jedenfalls: Ein weit größerer Teil der Welt als bisher sucht die Notbremse oder wenigstens nach Schleichpfaden, den übelsten Auswirkungen der klimatischen Veränderungen zu entkommen. Ein anderer tut noch so, als ginge ihn das nichts an. USA, China, Indien versus Europa. So verläuft die Front im globalen Klimastreit.
Doch diese Front lockert sich, auch wenn George Bush in Heiligendamm hartleibig ist. Es bedarf des G8-Gipfels nicht mehr, um den Kampf gegen die Treibhausgase salonfähig zu machen. Die Vereinigten Staaten treiben längst die Erforschung alternativer Energien mit erheblichen Steuer-Dollars vorwärts. Denn Washington legt es darauf an, da Europa den 1. Rang abzulaufen.
Ist es verwegen anzunehmen, dass eine nächste Administration am Potomac klare, weltweit zu vereinbarende Ziele der CO2-Reduzierung nicht nur hinnehemen wird, sondern sie mit der Faust auf dem Tisch einklagen könnte?
Bleiben China, Indien, die Schwellenländer, die sich nicht in ihrem Wirtschaftsboom stören lassen möchten. Die Welt wird sie so schnell nicht überzeugen. Ihr "Gas geben" muss zunächst hingenommen werden - mit dem Trost, dass wenigstens ein Anfang gemacht ist.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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