(Registrieren)

Arbeitskosten im 1. Quartal 2007 sowie EU-Vergleich für das Jahr 2006

Geschrieben am 08-06-2007


Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
sind die Kosten einer Arbeitsstunde im ersten Quartal 2007 im
Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich insgesamt
kalenderbereinigt um 0,4% gegenüber dem entsprechenden
Vorjahresquartal gestiegen. Die Kosten für Bruttolöhne und -gehälter
erhöhten sich um 0,4%, die Lohnnebenkosten stiegen um 0,8%.

Saison- und kalenderbereinigt sind die Arbeitskosten je geleistete
Stunde im 1. Quartal 2007 gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert
(- 0,1%) geblieben. Die Kosten für Bruttolöhne und -gehälter blieben
unverändert (- 0,0%), während die Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten
um 0,5% entlastet wurden. Hier spiegelt sich die Entwicklung der
Beitragssätze zu den Sozialversicherungen im 1. Quartal 2007 wider.
Die gestiegenen Beitragssätze der Arbeitgeber zur gesetzlichen
Krankenversicherung (von 6,7% auf 7,0%) sowie zur Rentenversicherung
(von 9,75% auf 9,95%) wurden durch die Senkung des Beitragssatzes der
Arbeitgeber zur Arbeitslosenversicherung (von 3,25% auf 2,1%)
überkompensiert.

Diese Ergebnisse des Arbeitskostenindex beziehen sich erstmals auf
das Produzierende Gewerbe und den gesamten Dienstleistungsbereich.
Rückgerechnete und vergleichbare Zeitreihen liegen bis zum 1. Quartal
1996 vor. Das gesamte Datenangebot des Arbeitskostenindex,
insbesondere Untergliederungen in Wirtschaftsabschnitte, kann
kostenfrei in der Datenbank "Genesis-Online" des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de/genesis abgerufen werden.

Ein europaweiter Vergleich über Niveau und Entwicklung der
Arbeitskosten in einheitlicher Euro-Währung ist auf der Basis von
Schätzverfahren möglich. Die Arbeitskosten sind in Deutschland im
Jahr 2006 im Produzierenden Gewerbe und in marktbestimmten
Dienstleistungsbereichen - kurz Privatwirtschaft genannt -
kalenderbereinigt gegenüber dem Vorjahr um 1,1% gestiegen. Deutlich
höher war die Zunahme vor allem in den osteuropäischen
Mitgliedstaaten Tschechische Republik (+ 11,7%), Slowakei (+ 12,1%),
Estland (+ 16,6%), Litauen (+ 18,5%), Lettland (+ 23,3%) und Rumänien
(+ 23,5%). Grund dafür sind auch Aufwertungen der nationalen
Währungen. In Frankreich lag die entsprechende Steigerungsrate bei
3,3%, im Vereinigten Königreich bei 3,6%.

Beim Niveau der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft lag
Deutschland 2006 mit 28,70 Euro hinter Dänemark, Schweden, Luxemburg,
Belgien und Frankreich auf Platz 6 in der Europäischen Union. Die
niedrigsten Arbeitskosten hatte Bulgarien mit 1,80 Euro, die höchsten
Arbeitskosten wies Dänemark mit 33,80 Euro auf.

Im besonders im internationalen Wettbewerb stehenden
Verarbeitenden Gewerbe zahlten die Arbeitgeber in Deutschland im Jahr
2006 durchschnittlich 32,00 Euro für eine Arbeitsstunde. Damit lag
Deutschland hinter Belgien, Schweden und Dänemark auf Platz 4 in der
Europäischen Union.


Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
E-Mail: arbeitskosten@destatis.de


Indizes der Arbeitskosten
Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsbereich


Jahr, Index der Index der Index der
Viertel- Arbeitskosten Bruttolöhne und Lohnneben-
jahr insgesamt -gehälter kosten


Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 1)


2000 + 3,1 + 2,7 + 4,5
2001 + 2,3 + 2,6 + 1,3
2002 + 2,2 + 2,3 + 1,7
2003 + 2,2 + 2,3 + 2,0
2004 + 0,8 + 1,3 - 0,6
2005 + 0,2 + 0,6 - 1,1
2006 + 0,9 + 1,1 + 0,4


Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in % 1)


2006 1. Vj + 0,5 + 1,3 - 2,1
2. Vj + 0,9 + 1,3 - 0,1
3. Vj + 1,3 + 1,1 + 1,8
4. Vj + 1,0 + 0,7 + 1,9


2007 1. Vj + 0,4 + 0,4 + 0,8


Veränderung gegenüber dem Vorquartal in % 2)


2006 1. Vj + 0,5 + 0,5 + 0,6
2. Vj + 0,4 + 0,3 + 0,5
3. Vj + 0,3 + 0,1 + 0,8
4. Vj - 0,0 - 0,1 + 0,1


2007 1. Vj - 0,1 - 0,0 - 0,5


1) Kalenderbereinigt, BV 4.1
2) Kalender- und saisonbereinigt, BV 4.1


Arbeitskosten je geleistete Stunde im Jahr 2006 in Euro 1)


Mitglied-
staaten der
Europäischen Privatwirtschaft 2) Verarbeitendes Gewerbe
Union (ab-
steigend Niveau Veränderung Niveau Veränderung
sortiert gegenüber gegenüber
nach dem 2005 3) 2005 3)
Niveau in Euro % Euro %
der Privat-
wirtschaft)


Dänemark 33,80 2,8 32,30 3,1
Schweden 32,30 2,0 32,90 0,9
Luxemburg 31,50 4) - 29,20 4) -
Belgien 31,20 4) - 33,40 4) -
Frankreich 30,70 3,3 31,30 3,2
Deutschland 28,70 1,1 32,00 2,2
Niederlande 27,90 4) - 29,30 4) -
Österreich 27,40 4) - 29,70 3,3
Finnland 27,30 3,2 29,10 3,7
Vereinigtes
Königreich 26,50 3,6 26,60 3,4
Irland 24,40 4) - 24,70 4) -
Italien 23,90 4) - 23,20 4) -
Spanien 17,50 3,9 18,90 3,9
Griechenland 16,70 7,8 15,30 3,9
Zypern 13,90 5,1 12,10 4,8
Slowenien 11,90 6,2 10,80 5,7
Portugal 10,70 1,9 8,90 0,9
Malta 9,60 3,4 9,30 3,6
Tschechiche
Republik 7,40 11,7 6,70 12,1
Ungarn 6,70 2,0 6,10 1,5
Polen 5,90 8,8 5,20 10,5
Estland 5,80 16,6 5,30 16,6
Slowakei 5,40 12,1 5,30 10,2
Litauen 4,30 18,5 3,90 18,2
Lettland 3,70 23,3 3,30 23,3
Rumänien 2,90 23,5 2,50 21,8
Bulgarien 1,80 6,5 1,50 4,5

1) Auszubildende werden bei den Arbeitskosten, aber nicht bei den
geleisteten Stunden berücksichtigt; Rechenstand: 4. Quartal 2006. 2)
Produzierendes Gewerbe und marktbestimmte Dienstleistungen. 3)
Kalenderbereinigt. 4) Wert bezieht sich auf das Jahr 2005; - keine
Angabe vorhanden. Quelle: Berechnungen des Statistischen Bundesamtes
auf Basis von Eurostat, Online-Datenbank.

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

75064

weitere Artikel:
  • DFH Deutsche Fonds Holding initiiert Denkmalfonds für die Zentrale des AOK-Bundesverbandes in Berlin Stuttgart (ots) - Mit dem Beteiligungsangebot 82 bietet die DFH Deutsche Fonds Holding GmbH, Stuttgart, eine Beteiligung an dem denkmalgeschützten, ehemaligen "Kaufhaus Wertheim" in Berlin-Mitte an. Nach der Komplettsanierung und Erweiterung durch den Verkäufer, eine Objektgesellschaft der Wayss & Freytag AG Projektentwicklung, Frankfurt am Main, wird dieses zukünftig als Hauptsitz des AOK-Bundesverbandes dienen. In zentraler Lage in Berlin, in unmittelbarer Nähe der Hackeschen Höfe, werden rund 15.443 qm hochwertige und repräsentative mehr...

  • Kleiner Prospekt ganz groß MAROUNDPARTNER beim Werbe-Grand Prix Austria ausgezeichnet München (ots) - Die Münchner Kommunikationsagentur MAROundPARTNER erhielt beim Werbe-Grand Prix Austria 2007 die Medaille "Signum Laudis" in Bronze für den von ihr gestalteten Prospekt des Südtiroler Hotels Post in Olang. Der Wettbewerb, einer der bedeutendsten seiner Art im Touristik-Markt, bezieht sowohl die Einschätzung einer Fachjury, als auch die des ganz normalen Publikums in die Bewertung ein und bildet daraus ein Gesamt-Ranking. Die Auszeichnung für den Prospekt des Hotels Post mehr...

  • Das Erste: "Plusminus"am Dienstag 12. Juni 2007, um 21.50 Uhr München (ots) - Moderation: Wolfgang Friedrich PET-Flaschen: Welche Gefahren lauern in der Plastik-Flasche? Getränke, die in so genannten PET-Mehrwegflaschen angeboten werden, können stark verunreinigt sein. Eine Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat ergeben, dass fast ein Viertel des analysierten Mineralwassers in Kunststoff-Flaschen beispielsweise Spuren von Lösungsmitteln oder anderen chemischer Substanzen enthielt. PET-Flaschen werden von den Verbrauchern zuhause manchmal zum Aufbewahren mehr...

  • Mondial Assistance gewinnt internationalen Assistancevertrag mit Citroën / Assistanceleistungen in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz München/Paris (ots) - Citroën Automobile hat mit der Mondial Assistance einen dreijährigen Vertrag über Fahrzeug-Assistanceleistungen, wie Pannenhilfe, Abschleppen usw., für 1,2 Millionen Fahrzeuge abgeschlossen. Für drei Jahre - seit dem 1. Januar 2007 - organisiert Mondial Assistance, internationaler Marktführer in Assistance und Reiseversicherung, rund um die Uhr Assistanceleistungen im Rahmen von Herstellergarantie- und -serviceverträgen. Dies betrifft 1,2 Millionen Citroën Fahrzeuge in Deutschland, Frankreich, Österreich mehr...

  • Neuer Vertriebsvorstand bei den INTER Versicherungen Mannheim (ots) - Die Aufsichtsräte der INTER Krankenversicherung aG, der INTER Lebensversicherung aG und der INTER Allgemeine Versicherung AG haben Jürgen Lukas zum 1. Juni 2007 zum ordentlichen Vorstandsmitglied der genannten Unternehmen bestellt. Nach einer langjährigen Tätigkeit bei der Deutschen Krankenversicherung AG wechselte Lukas zur Central Krankenversicherung AG, die er jetzt nach 14 Jahren als Filialdirektor verließ, um bei den INTER Versicherungen die Position des Vertriebsvorstandes zu übernehmen. Jürgen Lukas ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht