Saarbrücker Zeitung: Johannes Kahrs, Sprecher des Seeheimer Kreises der SPD, hält Beck nicht automatisch für den nächsten Kanzlerkandidaten / "Schärfere Kante" in der Großen Koalition gefordert
Geschrieben am 11-04-2006 |
Berlin (ots) - Der Sprecher des Seeheimer Kreises der SPD, Johannes Kahrs, hält es nicht für ausgemacht, dass Kurt Beck auch der nächste Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten ist. "Keiner ist automatisch Kanzlerkandidat", sagte Kahrs der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). Wenn Beck seine Aufgabe als neuer Parteichef gut mache, habe er natürlich einen Anspruch. "Es gibt aber einen Haufen guter Leute in der SPD", betonte Kahrs und nannte unter anderem die Minister Steinmeier, Steinbrück und Gabriel. Kanzlerkandidat müsse am Ende derjenige werden, "der uns am ehesten den Sieg garantiert". Im Gegensatz dazu hatte Beck nach seiner Nominierung durch das SPD-Präsidium darauf hingewiesen, dass der SPD-Vorsitzende "das erste Zugriffsrecht" habe. Zugleich hatte Beck die Debatte als verfrüht bezeichnet. Kahrs äußerte die Erwartung, dass Beck als Parteichef dafür sorge, "dass jetzt eine schärfere Kante in der Großen Koalition gezeigt wird". Die Wähler müssten auch bei Kompromissen erkennen, welche Partei für welchen Teil verantwortlich sei. So sei die Veränderung beim Kündigungsschutz ein Anliegen der Christdemokraten. "Die Konsenssoße muss aufhören", sagte der Sprecher der Parteirechten.
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