Südwestrundfunk (SWR) Der Weltspiegel aus Stuttgart am 10.06.2007 um 19.20 Uhr
Geschrieben am 08-06-2007 |
Baden-Baden (ots) - voraussichtlich mit folgenden Themen:
VENEZUELA: Bodenreform im Chavez-Land
An Präsident Hugo Chavez und seiner Politik scheiden sich die Geister. Spätestens seit er einem Fernsehsender die Lizenz nicht verlängerte, haben seine Kritiker autoritäre, selbstherrliche Tendenzen bei ihm ausgemacht, manche halten ihn gar für einen sozialistischen Diktator. Seine Anhänger hingegen sehen in ihm eine Art Heilsbringer, jubeln ihm zu, wenn er fordert, den Ressourcenreichtum des Landes besser zu verteilen und wenn er seine Landreform mit Enteignungen durchsetzt, die er Nationalisierungen nennt. Wenn der Staat also zu dem Schluss kommt, dass privater Besitz brachliegt oder nicht optimal genutzt wird, kann er enteignen und kollektive Bewirtschaftung ermöglichen. Der neue ARD Korrespondent für Mittelamerika hat sich in der Provinz Barinas umgesehen. Autor: Stefan Schaaf / ARD Mexiko City
CHINA: Demo gegen die Staatsmacht
Es erfordert immer noch sehr viel Mut, in China auf die Straße zu gehen und gegen Vorhaben von Staat und Partei zu demonstrieren. In Xiamen, einer der schönsten Städte Chinas, soll ein gigantisches Chemiewerk hochgezogen werden. Die Arbeiten hatten schon begonnen. Da machten immer mehr Bürger mobil: Zuerst im Internet, bis der Staat alle einschlägigen Websites blockierte; dann per SMS, bis auch die einfach abgeschaltet wurden, und zum Schluss mit Mund-zu-Mund-Propaganda. Dörfer, in denen sich Protest regte, wurden von der Polizei abgeriegelt, städtische Angestellte mit dem Verlust des Arbeitsplatzes bedroht. Trotzdem versammelten sich immer wieder tausende Menschen, zogen durch die Straßen von Xiamen, stellten sich gegen die Übermacht von Polizei und Militär. Mit kleiner Kamera, regelrecht undercover, hat ein ARD-Team den Widerstand dokumentiert, zeigt Demonstrationsaufnahmen aus China, wie sie so noch nicht zu sehen waren. Autor: Christoph Luetgert / ARD Peking
IRAK: Ein Volk in Geiselhaft
Täglich werden bis zu 60 Iraker entführt, aber erst wenn Ausländer betroffen sind, bekommen wir Einblicke in den längst alltäglichen Entführungshorror. Besonders lukrative Opfer sind ausländische Familienangehörige - wie die immer noch verschleppte Deutsche und ihr Sohn. Immer mehr in Mode kommen organisierte Massenentführungen wie unlängst im irakischen Finanzministerium. Weil sich wegen des hohen Entführungsrisikos immer weniger Ausländer im Irak aufhalten, steigt zum einen der Marktwert der Wenigen, zum anderen steigt aber auch die Gefahr für die Iraker, die für ausländische Arbeitgeber arbeiten. Auch sie gelten inzwischen als lukrative Opfer. Wer diese Angst nicht mehr aushält, der flieht ins benachbarte Ausland. Autor: Patrick Leclercq / ARD Kairo
ARGENTINIEN: Stachel im Fleisch - 25 Jahre nach dem Falkland-Krieg
Guillermo Diaz ist heute 45 Jahre alt und ein seelisches Wrack. Der Falkland-Krieg, der in diesen Tagen vor 25 Jahren zu Ende ging, hat bei dem Veteranen deutliche Spuren hinterlassen. Seinen 20. Geburtstag hat der ehemalige Fallschirmjäger der argentinischen Armee kämpfend verbracht. Damals hat er viele Freunde verloren, heute ist er verantwortlicher Koordinator für die Arbeit mit Malwinen Veteranen in einer Nervenklinik. Vor kurzem hat er zum ersten Mal die Inseln wieder besucht und an den Gräbern der Kameraden geweint. Wir treffen Guillermo aber auch in der Hauptstadt Buenos Aires, wo die Vorbereitungen zum Jahrestag des Kriegsendes am 14.6. auf Hochtouren laufen. Dabei zeigt sich, Argentinien hat die Niederlage längst nicht verwunden. Autor: Thomas Aders / ARD Rio de Janeiro
USA: Vom Ende des Blues in Alabama
Der Blues, sagt Willy King, ist die Seele des Südens. Der alte Mann lebt tief im Süden der USA, in Alabama. Mit seinem schäbigen Wohnwagen zieht er durchs Land, spielt und singt die traurigen Lieder. Seit einiger Zeit besucht Willy die Schulen in Alabama, gibt dort Musikunterricht und versucht so, die Kinder und Jugendlichen für den Blues zu begeistern. Als er sieben Jahre alt war, hat sein Großvater ihm die erste Gitarre geschenkt. Die Sklaverei war da längst vorbei, aber Armut und Arbeitslosigkeit sind bis heute geblieben. Gegen all das soll der Blues helfen oder, wie Willy sagt: Eine Frau gibt Dir ständig Widerworte, der Blues aber spricht nett zu Dir und streichelt deine Seele. Autorin: Christine Adelhardt / ARD Washington
Redaktion: Rainald Becker Moderation: Jörg Armbruster
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Weltspiegel, Tel.: 0711/929-1446.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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