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Rheinische Post: Christen-Aufschrei

Geschrieben am 11-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels

Von dem Seelenforscher Sigmund Freud stammt der Befund, dass
Schamlosigkeit und Schwachsinn Geschwister seien. Hoffentlich
bedenken das die Verantwortlichen eines TV-Musiksenders, die sich
nicht schämen, just in der Woche vor Ostern eine dreiste
Christenbeleidigung zu inszenieren. Wenn es denn zur Kunstgattung
Satire gehört, was Gläubigen und/oder einfach kulturgeschichtlich
Bewussten an Anstößigem über Christus, das Kreuz und die Kirche
zugemutet wird, gilt: Tucholsky hat Unrecht, Satire darf nicht alles.
Mit Verboten jedoch ist dem Schamlos-Schwachsinnigen nicht
beizukommen, wohl jedoch, wie der Aufschrei katholischer und
evangelischer Christen belegt, mit lautestmöglichem Protest. Es ist
eben kein Zeichen von Aufgeklärtsein, etwas in den Dreck zu ziehen,
was anderen heilig ist.
Die Herabsetzung christlicher Kernüberzeugungen - billig und feige
obendrein, weil für die Initiatoren persönlich ungefährlich - folgt
auf den Karikaturen-Streit um die Verunglimpfung des Propheten
Mohammed. Muslime reagierten empört, leider auch gewaltsam. Christen
sollen friedlich sein, aber nie "so tief sinken, von dem Kakao, durch
den man sie zieht, auch noch zu trinken" (Erich Kästner).

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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