Rheinische Post: Taliban-Terror
Geschrieben am 17-06-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Martin Bewerunge
Diesmal bombten die Taliban nicht blindlings, diesmal wählten sie ihre Opfer mit Bedacht. Der blutige Anschlag auf den Polizeibus in Kabul entfaltet eine doppelte Wirkung. Er zeigt die ganze Zerstörungswut der Radikal-Islamisten gegen rechtsstaatliche Strukturen in Afghanistan, und er zielt zugleich auf die europäische Mission zur Ausbildung von Polizisten am Hindukusch (EUPOL), die gestern begann. Dass unter den Toten diesmal keine Deutschen sind, erlaubt nur kurzes Aufatmen. Denn Deutsche bleiben als Leiter der Schulung für die afghanischen Ordnungshüter zweifellos im Visier des Taliban-Terrors. Zumal feige Bombenattentate wie im Irak demnächst noch mehr trauriger Alltag auch in Afghanistan werden dürften, nachdem die von den Taliban großspurig angekündigten Militärsiege bislang an der Entschlossenheit der internationalen Allianz scheiterten. Nur mit derselben Entschlossenheit kann auch der Kampf für Sicherheit und Ordnung im Innern des Landes erfolgreich geführt werden - ein lebensgefährlicher Job für Polizisten wie Ausbilder. Aber einer, von dem das Überleben der Demokratie in Afghanistan direkt abhängt.
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