Kölner Stadt-Anzeiger: Nato-Kommandeur: Entscheidung über Status des Kosovo muss bald fallen
Geschrieben am 20-06-2007 |
Köln (ots) - Köln - Der Kommandeur der Nato-geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR, der deut-sche Generalleutnant Roland Kather, hat eine baldige Entscheidung des Weltsicherheits-rates über den Status der serbischen Provinz angemahnt."Ich habe den Eindruck, dass die Menschen reifer sind, als wir vermutet haben, und sich in Geduld üben", sagteer dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Aber eins ist klar: Die Dynamik muss deutlich bleiben sowie das Bemühen, in Kürze zu einer profunden Entscheidung zu kommen. Man kann die Entscheidung nicht auf die lange Bank schieben und bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag offen lassen. Wir brauchen sie eher früher als später." Die Ent-scheidung sei auch deshalb wichtig, weil das Kosovo sich erst danach richtig entwickeln könne. "Wir haben eine hohe Arbeitslosigkeit. Die liegt irgendwo zwischen 40 und 85 Prozent. Die Wirtschaft stagniert. Im Moment investiert niemand. Organisierte Krimina-lität ist eines der Schlüsselprobleme des Kosovo. Die eigentliche Arbeit beginnt erst mit der Status-Entscheidung." Das Ende des Kosovo-Einsatzes ist Kather zufolge nicht ab-sehbar. "Wir werden hier mit KFOR bleiben, solange wir gebraucht werden. Nach einer Status-Entscheidung wird es eine Übergangszeit von 120 Tagen geben und dann noch einmal sechs Monate, in denen sich der Auftrag von KFOR nicht verändern wird; dies ist durch die Nato bereits entschieden. Das heißt, 2007 gibt es keine Änderung. Bis weit in 2008 hinein auch nicht. Was danach kommt, wird Lage-abhängig sein." Der Bundes-tag stimmt am Donnerstag über die Verlängerung des Kosovo-Mandats der Bundeswehr ab. Deutschland stellt mit rund 2200 Soldaten eines der größten Kontingente der Nato-Schutztruppe.
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