NABU bedauert gescheiterte Verhandlungen zum Bundesnaturschutzgesetz
Geschrieben am 21-06-2007 |
Berlin (ots) - Angesichts der erneut gescheiterten Verhandlungen zur Kleinen Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes hat der NABU an die Koalitionsfraktionen appelliert, den Arten- und Naturschutz nicht den innerparteilichen Auseinandersetzungen und der massiven Beeinflussung des Parlamentes durch die Lobby der Forst- und Landwirte zu opfern. "Biber, Wolf und Feldhamster können genauso wenig dafür, dass sich einzelne Fraktionen nicht gegen die Lobbyinteressen der Forst- und Landwirtschaft durchsetzen können, wie der Steuerzahler. Das aktuelle Vorgehen ist nahezu skandalös", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die von NABU und anderen Naturschutzverbänden inhaltlich massiv kritisierte Kleine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes ist auf Druck der Unionsparteien am Mittwoch erneut von der Agenda des Bundestages gestrichen worden. Dadurch wurden erneut selbst kleinsten bislang erreichte Verbesserungen zugunsten des Natur- und Artenschutzes durch den massivem Druck der Land- und Forstwirtschaftlobby unmöglich gemacht.
"Weder ist jeder Holzeinschlag pauschal naturverträglich, noch das Umpflügen jeder Magerwiese. Das hat auch der europäische Gerichtshof deutlich gemacht. Allein in den vergangenen 25 Jahren hat aufgrund der intensiven Landbewirtschaftung die Individuen-Zahl der auf Feld und Wiesen lebenden Vogelarten um 44 Prozent abgenommen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten europäischen Brutvogelmonitoring von BirldLife International hervor: "Es wird Zeit, dass diese Fakten auch bis in die Köpfe der Parlamentarier und des Landwirtschaftsministeriums vordringen", betonte Tschimpke.
Der NABU bemängelt zudem, dass die vom Europäischen Gerichtshof geforderten Nachbesserungen des Gesetzes nur unvollständig umgesetzt wurden. Auch werde der Schutz vieler lediglich nach nationalem Recht geschützten Tier- und Pflanzenarten massiv geschwächt. Alle Parteien sind aufgerufen, sich möglichst bald auf einen sowohl naturschutzfachliche soliden, als auch EU-rechtskonformen Entwurf zu einigen. Das jetzige Papier erfüllt weder das eine noch das andere.
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
Pressekontakt: Für Rückfragen: Magnus Herrmann, NABU-Experte für Natur- und Artenschutz, Tel. 030-284984-34, mobil 0171-6407431. Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
77688
weitere Artikel:
- Qualitätsberichte müssen Lebens- und Pflegequalität in den Mittelpunkt stellen Berlin (ots) - Überraschender Konsens bei Diskussion auf dem Hauptstadtkongress Das Eckpunktepapier der Großen Koalition zur Pflegereform will Transparenz bei der qualitativen Leistungsfähigkeit der Pflegeeinrichtungen schaffen. Dazu sollen die Prüfberichte des MDK veröffentlicht werden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben gemeinsam am Mittwoch die Veröffentlichung von Prüfberichten als nicht sachgerecht zurück gewiesen. Anlässlich mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Allgemeine Zeitung zu Lerhrstellen Mainz (ots) - Eine Schande Kaum läuft die Konjunktur auf Hochtouren, wird uns schmerzlich bewusst, dass wir darauf gar nicht ausreichend vorbereitet sind. Denn an allen Ecken und Enden fehlen Fachkräfte. Das kommt indes nicht von ungefähr, denn in diesem Land verlassen seit Jahren zehn Prozent aller jungen Leute die Schule ohne Abschluss, und das heißt, dass diese Menschen auch keinerlei Chancen auf eine der ohnehin so raren Lehrstellen haben. Es kommt also keineswegs von ungefähr, dass uns jetzt Fachleute fehlen. Insofern ist der mehr...
- Wiesbadener Kurier: Wiesbadener Kurier zum deutsch-polnischen Verhältnis: Wiesbaden (ots) - Der Weg zu einem besser verfassten Europa steht noch offen, aber ein Opfer des gestern mit viel Kampfgetöse gestarteten EU-Gipfels steht schon fest: das deutsch-polnische Verhältnis. Nach den Eskapaden der Kaczynski-Brüder in den vergangenen Tagen wird beim besten Willen niemand in Berlin einfach zur Tagesordnung übergehen können. Das bilaterale Klima ist auf dem Gefrierpunkt angelangt dank einer von der Warschauer Führung mit absurden und törichten Sprüchen herbeigeredeten Rivalität, die schon deshalb nicht ignoriert mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum Thema Hauptschule Ulm (ots) - Mancher lässt sich es sich viel kosten, der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen: Die zu eisernem Sparen entschlossene Landesregierung scheut jedenfalls nicht davor zurück, eine ungeliebte Schulart mit mehreren Millionen Euro vor dem langsamen Tod retten zu wollen. Von Jahr zu Jahr sinkt der Prozentsatz der Schüler, die in die Hauptschule wechseln. Dorthin geht nur noch, wer muss - und sich den Nachhilfelehrer in der Grundschule nicht leisten kann. Man möchte dem CDU-Kultusminister einmal empfehlen, einige Wochen in mehr...
- WAZ: Mehr Geld bei Verspätungen: Abgefahren - Kommentar von Detlef Fechtner Essen (ots) - Klingt doch gut: Bahnkunden sollen höhere Entschädigungen erhalten, wenn sie mal wieder Stunden auf ihren Zug warten mussten. Dafür will die Europäische Union sorgen. Und zwar spätestens von 2024 an. 2024? Das klingt abgefahren. Die in Straßburg und Brüssel scheinen von uns genauso viel Geduld abzufordern wie die Deutsche Bahn. Denen ist es wohl egal, dass wir weiterhin Teile unserer Zeit damit verbringen, aus Langeweile vorbeirauschende Güterwagen zu zählen oder Wagenstandsanzeiger auswendig zu lernen. Aber gemach. So mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|