Wiesbadener Kurier: Wiesbadener Kurier zum deutsch-polnischen Verhältnis:
Geschrieben am 21-06-2007 |
Wiesbaden (ots) - Der Weg zu einem besser verfassten Europa steht noch offen, aber ein Opfer des gestern mit viel Kampfgetöse gestarteten EU-Gipfels steht schon fest: das deutsch-polnische Verhältnis. Nach den Eskapaden der Kaczynski-Brüder in den vergangenen Tagen wird beim besten Willen niemand in Berlin einfach zur Tagesordnung übergehen können. Das bilaterale Klima ist auf dem Gefrierpunkt angelangt dank einer von der Warschauer Führung mit absurden und törichten Sprüchen herbeigeredeten Rivalität, die schon deshalb nicht ignoriert werden kann, weil sie in Polen auf einen positiven innenpolitischen Resonanzboden fällt. Willy Brandts Kniefall hin, Helmut Kohls und seiner Nachfolger massiver Einsatz für die polnische EU-Mitgliedschaft her, das nachbarschaftliche Verhältnis muss wohl auch von deutscher Seite in einem realistischeren Licht betrachtet werden. Der Vorschlag von Premier Jaroslaw Kaczynski, die Kriegstoten beim polnischen Bevölkerungsanteil in der EU mitzuzählen, zeugt von der ebenso selbstverständlichen wie zynischen Rückwärtsgewandtheit der Warschauer Politik. Gewiss ist es legitim, an die Verbrechen der Vergangenheit zu erinnern ¬ das tun auch die Deutschen ¬ aber sie für ganz und gar gegenwärtige Machtinteressen zu instrumentalisieren, das verbaut die Zukunft. Für Polen, für Deutsche, im schlimmsten Fall auch für Europa. Es bleibt zu hoffen, dass die Eiszeit in der Politik nicht auf die Beziehungen zwischen den Bürgern übergreift. Viele Polen leben als sehr geschätzte Arbeitskräfte in Deutschland. Und Polen ist für deutsche Touristen wie für die deutsche Wirtschaft zu einem sehr interessanten Ort geworden. In Wissenschaft und Kirche blüht ein reger Austausch. Wenn das alles die Kaczynski-Brüder überdauert, dann ist Polen nicht verloren ¬ für Europa.
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