Südwest Presse: Kommentar zum EU-Gipfel
Geschrieben am 22-06-2007 |
Ulm (ots) - Es gibt viele Gründe, an Europa zu verzweifeln, jedenfalls an der Europäischen Union. An der Beharrlichkeit, mit der alte und neue Mitglieder ihre nationalen Interessen nicht nur vertreten, was legitim ist, sondern über das erträgliche Maß hinaus gegen den gemeinsamen Willen einer großen Mehrheit durchsetzen wollen. Mit einer an Nötigung grenzenden Unnachgiebigkeit. Das bleibt, unabhängig vom Ergebnis des Treffens, als ernüchternde Erkenntnis des Gipfels festzuhalten. Das von Taktik bestimmte Vorgehen der polnischen Führung in einer Phase schwierigster Strukturreformen der Union reißt Gräben zwischen Nachbarn wieder auf, die längst als zugeschüttet galten. Auch die Abschiedsvorstellung Tony Blairs ist wieder mal dazu angetan, sich über den britischen Sonderweg zu ärgern und über die Bereitschaft der Partner, sich mit diesem Privileg Londons abzufinden. Dass darunter vor allem die EU-Grundrechtecharta leiden muss, ist schmerzhaft und skandalös. Es ist erneut die Stunde der Minimalisten und Bremser, wo eigentlich Mut, Weitsicht und Entschlossenheit gefragt wären. Die Hoffnung auf ein handlungsfähiges Europa der Demokratie, Transparenz und Solidarität erhält so einen empfindlichen Dämpfer. Alle, die geglaubt hatten, die Verantwortlichen würden aus dem untauglichen Nizza-Vertrag ihre Lehren ziehen, sahen sich bis gestern Abend sehr getäuscht.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
77924
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: DAs WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum EU-Gipfel Bielefeld (ots) - Auf die »Quadratwurzel« besteht der polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski im Streit um die Stimmengewichtung in der EU nicht mehr. Doch von einem Einlenken ist der Quertreiber aus Warschau weit entfernt. Gestern nun zauberte er ein ganz neues Rechenmodell aus dem Hut: Auch die polnischen Bevölkerungsverluste im Zweiten Weltkrieg sollten einberechnet werden. Schon bisher haben die Polen wenig davon begriffen, was es heißt, in dem Haus Europa zu wohnen. Die Kaczynski-Zwillinge haben das Land mit ihrer nationalen mehr...
- Rheinische Post: Wachsamkeit, der Preis der Freiheit Düsseldorf (ots) - Von Martin Bewerunge Die Meldung, dass die Terrorgefahr in Deutschland ansteige, muss alarmieren. Doch gut, dass es sie gibt: Sie zeigt, dass die Sicherheitsbehörden durchaus in der Lage sind, recht konkrete Erkenntnisse aus der abstrakten, diffusen Bedrohung herauszufiltern, die jeder seit dem 11. September spürt. Sie belegt, dass der Westen nicht gänzlich ohnmächtig islamistischem Terror gegenübersteht, ohne dass sie über die Verwundbarkeit unserer freiheitlichen Gesellschaften hinwegtäuscht. Jetzt bestätigt sich, mehr...
- Rheinische Post: EU aus dem Tritt Düsseldorf (ots) - Von Anja Ingenrieth Eins vor, zwei zurück: Das ist der Rhythmus mit dem die EU derzeit auf der Stelle tritt. Weder über das Tempo noch die Richtung des weiteren Weges besteht Einigkeit. Vom Ziel ganz zu schweigen. Das Ringen um die Reform ist symptomatisch für den Grundkonflikt in der Gemeinschaft: Die einen möchten den Pfad der politischen Vertiefung fortsetzen. Die anderen sind nicht bereit, mehr nationale Souveränität abzutreten, würden die Union am liebsten zu einer möglichst großen Freihandelszone machen. Zudem mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Braunkohle und die Verschmutzungsrechte Wofür es zu kämpfen lohnt Cottbus (ots) - Der Kampf um weitere Sonderregelungen für die Braunkohleverstromung endete gestern im Bundestag mit der vorhersehbaren Niederlage. Es war vergeblich, dass es den beiden Energiekonzernen Vattenfall und RWE gelang, auch einige Abgeordnete aus der Lausitz auf ihre Seite zu ziehen. Wer dies nun zum schwarzen Tag für Ostdeutschland erklärt, gerät in Gefahr, sich mit einer andernorts unverstandenen Anspruchshaltung immer weiter zu isolieren. Bei einem engagierten Klimaschutz greifen die altbewährten Instrumente der Politik nicht, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Lausitzer Gastgewerbe geht der Nachwuchs aus Anreize schaffen Cottbus (ots) - Eine Branche bekommt ihre Quittung. Für regionale Unzulänglichkeiten. Während das Reiseland Lausitz immer mehr Touristen anlockt, kämpft das für die Branche wichtige Rückgrat Hotel- und Gaststättengewerbe mit fehlendem Fachpersonal. Sogar viele Lehrstellen bleiben unbesetzt. Und das obwohl die Branche ihren Fachleuten beim richtigen Engagement schnelle Aufstiegschancen selbst in exklusiven Häusern bietet. Das können viele ehemalige Lausitzer Lehrlinge bestätigen, die heute in New York oder in London arbeiten. Wer es schafft, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|