Lausitzer Rundschau: Welterbe Dresdner Elbtal weiter auf Roter Liste der Unesco Signal aus Neuseeland
Geschrieben am 25-06-2007 |
Cottbus (ots) - Für die einen ist es ein Erpressungsversuch, für die anderen die ausgestreckte Hand. Mit der Verschiebung ihrer Entscheidung zur Dresdner Waldschlösschen-Brücke hat das Unesco-Welterbekomitee den heftigen Dauerkonflikt über die Elbquerung wieder neu befeuert. Doch man sollte den Ruf aus Neuseeland nicht verteufeln, sondern schlicht als letzten Hoffnungsschimmer sehen: Noch einmal bekommt die sächsische Landeshauptstadt die Chance, doch noch beide Ziele zu erreichen: den Bau der Brücke über das malerische Elbtal und den Erhalt des Unesco-Welterbestatus. Die Landesregierung, die das Rathaus seit Monaten massiv bedrängt, endlich den Bau zu beginnen, sollte das letzte Vierteljahr Schonfrist noch gewähren. Es geht schließlich nicht nur darum, einen demokratisch korrekten Bürgerentscheid umzusetzen, sondern auch eine demokratisch gewählte Stadtführung letzte Handlungsspielräume ausloten zu lassen. Wer wie Georg Milbradt in dieser Lage damit argumentiert, die demokratische Willensbildung werde übergangen, zeigt sich nicht kompromissbereit. Dass die Brücke gebaut werden muss, steht außer Frage. Wenn aber im Oktober ein Alternativentwurf für das heikle Bauwerk steht, den die Unesco akzeptieren kann, bliebe nicht nur der Stadt Dresden, sondern ganz Sachsen eine internationale Blamage erspart.
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