Mobilfunkfelder in Sachsen liegen weit unter den Grenzwerten / TÜV-Messreihe im Auftrag des Informationszentrums Mobilfunk untersuchte Mobilfunkstandorte in 16 Kommunen Sachsens
Geschrieben am 26-06-2007 |
Berlin/Dresden (ots) - Die Mobilfunkfelder in Sachsen liegen weit unter den Grenzwerten. Der gesetzlich zulässige Rahmen wird nur zu einem Bruchteil ausgeschöpft. Das ist das Ergebnis einer Messreihe, die der TÜV im Auftrag des Informationszentrums Mobilfunk e. V. (IZMF) und unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft durchgeführt hat. Gemessen wurde in 16 Kommunen an rund 80 Messpunkten im Land. Die Ergebnisse wurden heute in Dresden im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Informationsreihe "TÜV und IZMF stellen Mobilfunk auf den Prüfstand" präsentiert.
"Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir einen Beitrag für mehr Transparenz beim Thema Mobilfunk leisten. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich anhand der Ergebnisse ein detailliertes Bild über die Immissionen von Mobilfunksendeanlagen verschaffen. Und das vor allem dort, wo es die Menschen interessiert, in ihrer direkten Umgebung," erklärt Dagmar Wiebusch, Geschäftsführerin des Informationszentrums Mobilfunk. Die Experten vom TÜV-Nord haben daher vor allem die elektromagnetischen Felder im Wohnbereich und in der direkten Umgebung von Schulen und Kindergärten unter die Lupe genommen. Die Standorte, an denen die Messungen durchgeführt wurden, haben die Kommunen bzw. die zuständigen Umweltfachbereiche selbst bestimmt. "Übergreifendes Ziel der Messreihe war es, typische Expositionsszenarien zu untersuchen, um aus den konkreten Immissionswerten Abschätzungen für vergleichbare Standorte abzuleiten", sagt Wiebusch. Die fachliche Begleitung der Messreihe lag beim Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie in Jena.
An den rund 80 Messpunkten in Sachsen fanden die TÜV-Ingenieure, dass die Immissionen an sämtlichen Messpunkten die in Deutschland gültigen Grenzwerte erheblich unterschreiten. An der überwiegenden Mehrzahl der Messpunkte wurde - selbst mit Hochrechnung auf eine theoretische Maximalauslastung der Anlagen - nur wenige Tausendstel der gültigen Grenzwerte ausgeschöpft. Lediglich an einem Messpunkt in Limbach-Oberfrohna haben die TÜV-Experten in der Hauptstrahlrichtung einen hochgerechneten Wert von 262,7 mW/m2 ermittelt. Die Grenzwertausschöpfung bezogen auf die Leistungsflussdichte erreicht hier rund 5 Prozent. Das Besondere an diesem Messort: Er befindet sich einer in gleicher Höhe zur Anlage im direkten Nahfeld (Abstand 30 m). In der Praxis treten solche baulichen Konfigurationen allerdings sehr selten auf.
Am Beispiel Limbach-Oberfrohna zeigt sich dabei aber besonders gut, wie schnell die Leistungsflussdichte mit der Entfernung abnimmt: Die Bundesnetzagentur hat für diese Anlage einen standortbezogenen Sicherheitsabstand in Hauptstrahlrichtung von 11,40 m errechnet. D.h. innerhalb dieser Sicherheitszone, in der sich abgesehen vom Betriebspersonal niemand aufhalten darf, kann die auftretende Leistungsflussdichte den zulässigen Grenzwert theoretisch sogar überschreiten. Doch schon in einer Entfernung von nur 30 m zur Anlage wurden in Limbach-Oberfrohna lediglich noch 5 Prozent Grenzwertaus¬schöpfung ermittelt. "Hierbei muss zudem betont werden, dass dieser auf eine Maximalauslastung hochgerechnete Wert im normalen Regelbetrieb ohnehin nicht erreicht wird. Denn aufgrund der Leistungsregelungsmechanismen einer Basisstation arbeitet diese nie permanent mit allen beantragten Kanälen auf maximaler Sendeleistung. Außerdem sind speziell bei dieser Station weniger Kanäle in Betrieb, als bei der Bundesnetzagentur beantragt," erläutert Christian Bornkessel, Messexperte vom Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik in Kamp-Lintfort.
Dass die theoretische Vollauslastung in der Praxis nie erreicht wird, bestätigt auch eine Langzeitmessung über 24 Stunden im Regierungspräsidium Chemnitz. Selbst in Spitzenverkehrszeiten, wenn viele Teilnehmer bei den umgebenden Basisstationen eingebucht sind, werden hier im Mittel nur 0,001 Prozent des zulässigen Grenzwertes bezogen auf die Leistungsflussdichte ausgeschöpft. Ab 21.00 Uhr sinken die Immissionen auf ein absolutes Minimum ab und steigen erst gegen 6.00 Uhr morgens, wenn mehr Gespräche geführt werden, langsam wieder an. "Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es derzeit bei derart geringen Feldstärken keinen begründeten Verdacht auf Gesundheitsrisiken", bestätigt Dr Matthias Otto von der gemeinnützigen Kinderumwelt GmbH in Osnabrück.
An den Messdaten lässt sich auch das Ausbreitungsverhalten von Mobilfunkfeldern ablesen: So zeigen sie unter anderem, dass der Abstand zu einer Mobilfunkanlage kein hinlängliches Kriterium für die Anschätzung der Immissionssituation darstellt. "Bei einer Prognose der an einem Messpunkt vorliegenden Immissionssituation darf man die Einflussfaktoren nie isoliert betrachten. Es ist unabdingbar, die verschiedenen Phänomene, wie beispielsweise Höhenunterschied, Typ, Ausrichtung und Downtilt der Antennen sowie die Bebauung in der Umgebung und andere am Messort vorhandene Funkssysteme zu kennen und ihre Wirkungen zu berücksichtigen," erklärt Dr. Christian Bornkessel.
So sollte die Messreihe u.a. auch Aufschluss über das Verhältnis von Mobilfunk zu anderen Hochfrequenzquellen geben. Dabei bestätigten die in Sachsen ermittelten Werte die Ergebnisse aus den bereits vorangegangenen Messreihen in NRW, Hessen, Niedersachsen und Thüringen: Der Mobilfunkanteil an der Gesamtimmission variiert und ist von der konkreten Situation vor Ort abhängig. Die Auswertungen für UKW und DAB-Sender in Sachsen zeigen, dass ihr Anteil die Mobilfunkfelder deutlich dominieren kann. Auch Schnurlostelefone können in Wohnräumen die stärkeren Felder entwickeln als der Mobilfunk.
Die Ergebnisse werden in speziellen Workshops für Vertreter der Kommunen und für Ärzte in Dresden (26.06.07) und Chemnitz (04.07.07) präsentiert. Experten erläutern anhand exemplarischer Szenarien die komplexen Eigenschaften elektromagnetischer Wellen und vermitteln die technischen und biologischen Hintergründe. "Gerade die Vertreter der Kommunen und die Ärzte sind als Ratgeber bei Fragen zum Mobilfunk besonders gefordert. Wir wollen ihnen mit den Workshops das Rüstzeug für eine kompetente und sachliche Diskussion geben", sagt Wiebusch.
Im Rahmen der Ausstellung "Einfach mobil - wie Handy & Co. die Welt bewegen" werden die Messergebnisse vom 2. bis zum 7. Juli im O.D.C. Einkaufscenter am Otto-Dix-Ring vorgestellt. Darüber hinaus ist ein IZMF-Team vom 14.08. bis zum 18.08. mit einer Road-Show in Sachsen unterwegs. "Bürgerinnen und Bürger können sich hier rund um das Thema Mobilfunk informieren und mit unseren Mitarbeitern vor Ort auch die Messergebnisse, technische Hintergründe und Bewertungen aus gesundheitlicher Sicht diskutieren", fasst IZMF-Geschäftsführerin Dagmar Wiebusch zusammen. Außerdem stehen die Messergebnisse und ihre Bewertungen aus technischer und biologischer Sicht sowie der TÜV-Bericht ab sofort auf der Internetseite des IZMF unter www.izmf.de zum Abruf bereit.
Über das IZMF:
Das Informationszentrum Mobilfunk ist Ansprechpartner zum Thema mobile Kommunikation für Bürgerinnen und Bürger, Medien sowie öffentliche und private Einrichtungen. Es ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der von den Mobilfunknetzbetreibern getragen wird.
Originaltext: IZMF - Informationszentrum Mobilfunk e.V Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51347 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51347.rss2
Pressekontakt: Informationszentrum Mobilfunk e.V. Una Großmann Pressesprecherin Hegelplatz 1, 10117 Berlin Fon: + 49 (0) 30 / 209 1698 - 0 Fax: + 49 (0) 30 / 209 1698 - 11 E-Mail: info@izmf.de Internet: www.izmf.de
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