Emissionshandel: Vorschläge des EP-Umweltausschusses gefährden EU-Luftverkehrsstandort - 42.000 Jobs in Gefahr
Geschrieben am 27-06-2007 |
Brüssel (ots) - Die Pläne des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments zur Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel führen zu gravierenden Wettbewerbsnachteilen für europäische Flughäfen und gefährden mehrere zehntausend Jobs am europäischen Luftverkehrsstandort. Nach der Diskussion im Umweltausschuss soll das Emissionshandelssystem für den Luftverkehr bereits am 01. Januar 2010 beginnen, 50 % der Emissionszertifikate versteigert und bei der Zuteilung lediglich 90 % der Emissionen aus den Jahren 2004 - 2006 berücksichtigt werden. Die EU-Kommission hatte ursprünglich vorgeschlagen, lediglich drei bis fünf Prozent der Zertifikate zu versteigern. Mit dem Vorschlag des Berichterstatters Dr. Peter Liese (CDU) diesen Wert auf 50 % anzuheben, wird nun versucht, den Preis der Zertifikate künstlich in die Höhe zu treiben.
"Sollten die im Umweltausschuss diskutierten Vorschläge umgesetzt werden, droht dem europäischen Luftverkehrsstandort enormer Schaden", so Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Eine künstliche Verknappung der Emissionszertifikate und eine Versteigerungsrate von 50 % werden zu enormen Preissteigerungen und Jobverlusten führen. Allein bei der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Auktionierung von 3 % der Zertifikate rechnen wir mit einem Verlust von 42.000 Jobs im Luftverkehr und Mehrkosten für die Zertifikate von rund vier Mrd. Euro p.a. Gleichzeitig soll das System für die Bürger aufkommensneutral sein und Erlöse sollen aus der Versteigerung Bussen und Bahnen zur Verfügung gestellt werden.
"Angesichts der Subventionierung der Bahnen, deren Infrastruktur in der Regel komplett über Steuergelder finanziert wird, ist es nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund hier eine weitere Quersubventionierung eingeführt werden soll", erklärte Ralph Beisel.
Die Hoffnung der Flughäfen richtet sich nun auf die Beratungen im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments. Der Berichterstatter Dr. Georg Jarzembowski (CDU, EVP-ED Fraktion) hat mit seiner heutigen Anhörung in Brüssel ein Signal zur Versachlichung der Debatte gesetzt. Der Luftverkehr trägt lediglich mit 2,5 % zu den weltweiten CO2-Emissionen bei und ist wie kaum eine andere Branche dem globalen Wettbewerb ausgesetzt.
"Mit einer europäischen Insellösung für den Luftverkehr, die ohne Rücksicht auf die Wettbewerbsfähigkeit unverhältnismäßige Preissteigerungen in Kauf nimmt, werden Teile des Luftverkehrs auf außereuropäische Ziele, z.B. nach Dubai, umgeleitet. Eine solche Regelung wird mehrere zehntausend Arbeitsplätze an europäischen Flughäfen kosten, der Nutzen für die Umwelt ist leider sehr begrenzt", so Ralph Beisel.
60 Jahre ADV - Bundesverband Deutscher Flughäfen
Die ADV - Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen wurde 1947 in Stuttgart gegründet und ist damit der älteste Verband der zivilen Luftfahrt in Deutschland. Ordentliche Mitglieder der ADV sind 19 internationale Flughäfen und 38 Regionale Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätze.
Ihr gehören als außerordentliche Mitglieder alle Bundesländer, verschiedene Städte, der Deutsche Städtetag, IHK und andere Institutionen sowie korrespondierend die österreichischen und schweizerischen Airports an.
Als Bundesverband der deutschen Flughäfen setzt sich die ADV für einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort Deutschland ein. Sie fordert Rahmenbedingungen, die den bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale Nutzung der vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Intermodalität unterstützen und die Umweltverträglichkeit des Luftverkehrs fördern.
Originaltext: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=44169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_44169.rss2
Pressekontakt: ADV-Büro Brüssel Jens Gieseke Tel. 0032 2 500 57 84
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