GIH-Bundesverband kritisiert geplante Energieausweis-Verordnung
Geschrieben am 13-04-2006 |
Syke (ots) -
Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker fordert bedarfsorientierten Energieausweis im Gebäudebestand für größere Transparenz anstelle Optionsrecht zwischen Bedarfs- und Verbrauchsausweis
Der Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker (GIH) kritisiert den von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee vorgelegten Referentenentwurf zur Novellierung der Energieeinsparverordnung. Wichtigster Punkt darin ist die Einführung eines Energieausweises, der bei Verkauf oder Vermietung eines Gebäudes oder einer Wohnung erstellt und Interessenten vorgelegt werden muss. Laut Verordnung soll dem Eigentümer freigestellt werden, ob er seine Immobilie mit einem Bedarfs- oder Verbrauchsausweis bewerten lässt. Zahlreiche Fachverbände, darunter auch der GIH-Bundesverband, hatten die Einführung eines bedarfsorientierten Ausweises gefordert, da er Eigentümern, Käufern und Mietern größere Sicherheit hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Energieeffizienz einer Immobilie bietet.
Während der verbrauchsorientierte Energieausweis auf Basis des tatsächlichen Energieverbrauchs erstellt wird, ermittelt der bedarfsorientierte Ausweis objektive Daten, die unter Normbedingungen erfasst werden und bundesweit vergleichbar sind. "Der Verbrauchsausweis hat keine Aussagekraft, weil er keine Vergleichbarkeit bietet", betont Michael Harjes, 1. Vorsitzender des GIH-Bundesverbandes. "Selbstverständlich fällt der Energieverbrauch vorteilhafter aus, wenn eine allein stehende berufstätige Person in einer 4-Zimmer-Wohnung lebt, als wenn eine vierköpfige Familie darin wohnt." Beim Bedarfsausweis werden die Gebäudedaten aufgenommen, in ein EDV-Modell übertragen und ausgewertet.
Harjes gibt zu bedenken, dass die geplante Verordnung zu einer Verunsicherung der Verbraucher führen werde. Fachverbände, Architekten- und Ingenieurkammern sowie Verbraucherzentralen hätten umfassend kommuniziert, dass der Bedarfsausweis den größeren Verbraucherschutz bietet. Auch der "dena Energiepass", den die Deutsche Energieagentur im Auftrag der Bundesministerien entwickelt hat und für den sie nach erfolgreich abgeschlossenem Feldversuch eine Markteinführungskampagne durchführt, basiert auf dem Bedarfsausweis. "Es ist abzusehen, dass viele Eigentümer sich für den preisgünstiger gehandelten Verbrauchsausweis entscheiden werden, der ihnen aber keine aussagekräftigen Daten liefert", warnt Harjes. Das von der Immobilienwirtschaft angeführte Kostenargument sieht der GIH-Bundesverband mit Skepsis. Der verbrauchsorientierte Energieausweis könne nur dann wesentlich preisgünstiger als der bedarfsorientierte erstellt werden, wenn die Besitzer die Quadratmeterzahl kennen, vor dem Betanken den Restbestand an Heizöl messen sowie erneut nach einem Jahr. "In jedem Fall können aber keine gezielten Modernisierungsvorschläge daraus abgeleitet werden", so Harjes. Dies jedoch würde die Verordnung fordern.
Originaltext: GIH-Bundesverband Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61883 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61883.rss2
Pressekontakt: Michael Harjes, Tel. 04242 / 160170
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
7884
weitere Artikel:
- Startschuss für die Bewerbungsphase des Deloitte Technology Fast 50-Award / Die erfolgreichsten Unternehmen aus den Bereichen IT, Kommunikation und Life Sciences treten an Düsseldorf/München (ots) - Der Deloitte Technology Fast 50-Award startet in die nächste Runde. Deloitte Deutschland zeichnet mit dem in zahlreichen Ländern seit Jahren etablierten Technology Fast 50-Programm besonders wachstumsstarke Unternehmen in den Technologiebereichen IT, Kommunikation und Life Sciences aus. 2006 sucht Deloitte das vierte Jahr in Folge die erfolgreichsten Unternehmen der Branche. Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Deloitte Technology Fast 50-Award hat am 11. April 2006 begonnen. Die Preisträger werden am 25. Oktober mehr...
- (Berichtigung des Zitats) Stern: Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart ordnet neue Ermittlungen gegen Pharmakonzern Ratiopharm an Hamburg (ots) - In unserer Meldung ist uns ein Fehler unterlaufen. Es muss heißen: Nach Angaben des stellvertretenden Leiters der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart, Rainer Christ, gegenüber dem stern besteht gegen Verantwortliche der Firma Ratiopharm "ein Anfangsverdacht der Beteiligung an Vergehen des Betrugs und der Untreue von Ärzten". (damit ist klargestellt, dass sich der Anfangsverdacht auf die Beteiligung an Vergehen des Betrugs und der Untreue bezieht). Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329 mehr...
- W.P. Stewart & Co., Ltd. lädt zur Teilnahme an der Audiokonferenz über das erste Quartal 2006 ein Hamilton, Bermuda (ots/PRNewswire) - In Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Ertragswerte von W.P. Stewart für das erste Quartal 2006 wird auch zu einer Audiokonferenz für Donnerstag, den 27. April 2006, eingeladen. Im Auftrag des Unternehmens werden teilnehmen: John C. Russell - President und Chief Executive Officer, Rocco Macri - Chief Operating Officer, Susan Leber - Chief Financial Officer und Harry W. Segalas - Chief Investment Officer von W.P. Stewart & Co., Inc. Was: W.P. Stewart & Co., Ltd.- Bekanntgabe der Ertragswerte mehr...
- Händefrei und immer online - Fraunhofer FIRST präsentiert auf der Hannover-Messe ein multimodales Assistenzsystem für Wartungsarbeiten Berlin (ots) - Wartungsarbeiten finden häufig unter extremen Bedingungen statt: Techniker, die z.B. Flugzeuge warten, verfügen nicht über einen festen Arbeitsplatz. Sie prüfen zahlreiche Teile und sind dabei ständig auf den Beinen. Zumeist müssen sie die Arbeiten unter schwierigen Verhältnissen bezüglich Lautstärke, Licht oder Platz durchführen. Im Projekt SNOW entwickeln daher sieben Partner aus Forschung und Industrie unter der Leitung von EADS ein multimodales Assistenzsystem, das speziell auf die Bedürfnisse von mobilen Wartungsarbeitern mehr...
- Osterreiseverkehr über den Brenner rollt dank Nanotechnologie / neosino nanotechnologies AG wickelt Auftrag für Straßenerneuerung der Brennerautobahn erfolgreich ab Griesheim (ots) - Rechtzeitig zum Osterreiseverkehr hat die Betreibergesellschaft der Brennerautobahn die erheblichen Frostschäden unmittelbar südlich des Brenners beheben können. Möglich wurde diese Erneuerungsmaßnahme in dem engen Zeitfenster zwischen Winter-Ende und Ostern durch das erstmals im Straßenbau eingesetzte nanoterraSoil, das von der neosino nanotechnologies AG entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um einen Grundstoff auf Basis von Polymeren in Nanogröße (ein Nanometer = ein millionstel Millimeter), der als Bindemittel im Frostkofferbereich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|