(Registrieren)

Hans-Kurt Hill: AKW-Störfälle legen Schlamperei bei Stromnetzen offen

Geschrieben am 29-06-2007

Berlin (ots) - Zur Abschaltung zweier Atomkraftwerke in
Schleswig-Holstein erklärt Hans-Kurt Hill, energiepolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

Die Energiekonzerne haben die Stromnetze nicht im Griff. Der
Vorfall legt unglaubliche Schlampereien offen. Sowohl an den Anlagen
als auch bei den Übertragungsnetzen wurde auf Kosten der Sicherheit
gespart. Schon dass eine Trafoanlage, angefüllt mit explosiven Ölen,
in unmittelbarer Nähe eines Kernreaktors in Flammen aufgeht, ist ein
Skandal. Es kann aber nicht sein, dass eine fehlerhafte Schaltanlage
nach und nach Atommeiler in die Knie zwingt. Von Netzsicherheit kann
hier nicht mehr die Rede sein. Die Abschaltung der beiden Atomanlagen
Krümmel und Brunsbüttel zeigt, dass Eon und Vattenfall in den
letzten Jahren ihrer Pflicht zum Netzausbau nicht nachgekommen sind.
Das ist ein eklatanter Verstoß gegen das Energiewirtschaftsgesetz.
Erst im November 2006 hatte ein Schaltfehler bei Eon zu einem
europaweiten Stromausfall geführt.

Netzschwankungen sind für die altersschwachen Atomkraftwerke in
Deutschland ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Das gilt vor allem für
Brunsbüttel. Beim technisch fast baugleichen Atommeiler Forsmark in
Schweden, der auch von Vattenfall betrieben wird, war es im
vergangenen Sommer nach Netzstörungen beinahe zur Kernschmelze
gekommen. Ein GAU bei Brunsbüttel kann daher nicht ausgeschlossen
werden. Nicht ohne Grund musste die Anlage heruntergefahren werden.
Die Konsequenz muss sein, dass die maroden Atomblöcke gar nicht erst
wieder hochgefahren werden. Der Atomausstieg muss beschleunigt
werden.

DIE LINKE fordert eine umfassende Untersuchung durch die
Bundesnetzagentur, ob die Energiekonzerne ihrer Versorgungspflicht
hinreichend nachkommen. Im Zweifel müssen den Betreibern
Investitionen in die Netze zwangsweise ins Buch geschrieben werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Chef der Aufsichtsbehörde, Matthias
Kurth, die Investitionsdefizite bemängelt und auf die Gefahr von
Stromausfällen hingewiesen. Der jetzige Vorfall erfordert sofortiges
Handeln.

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte DIE LINKE mit einem Antrag
an die Bundesregierung im Bundestag eine bessere technische
Überwachung der Netze gefordert (Drs. 16/1447). Untersuchungen hatten
ergeben, dass Investitionen in die Übertragungsnetze seit der
Liberalisierung des Strommarktes 1998 halbiert wurden. Es liegt der
Verdacht nahe, dass die verantwortlichen Konzerne die Netzsicherheit
in Deutschland zunehmend zugunsten hoher Renditen aufs Spiel setzen.
DIE LINKE ist deshalb der Auffassung, dass Stromnetze, die der
öffentlichen Daseinsvorsorge dienen, letztendlich in die öffentliche
Hand überführt werden müssen.

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

79057

weitere Artikel:
  • Werner Dreibus: CDU-Kapitalpartnerschaften sind Lohnraub per Gesetz Berlin (ots) - Zum Vorschlag der CDU zur Einrichtung "sozialer Kapitalpartnerschaften" erklärt der stellvertretende Vorsitzende und gewerkschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Werner Dreibus: In guten Partnerschaften ist das Verhältnis von Geben und Nehmen ausgeglichen. Nicht so bei den "sozialen Kapitalpartnerschaften" der CDU. Sie zielen darauf ab, einen Teil des Lohns in Kapitalbeteiligungen umzuwandeln. Die Arbeitnehmer haben so weniger in der Tasche und tragen ein höheres Risiko: Wenn das Unternehmen keinen Gewinn mehr...

  • Klaus Ernst: Union will Arbeitnehmer für dumm verkaufen Berlin (ots) - Heute hat die Union ihr Konzept für Mitabeiterbeteiligungen vorgelegt. Dazu erklärt der stellvertretende Parteivorsitzende Klaus Ernst (MdB): Ziel des Konzeptes ist weniger die Arbeitnehmerbeteiligung sondern vielmehr die steuerlich geförderte Erhöhung der Kapitalausstattung der Betriebe. Dabei werden bewusst die Interessenvertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer außen vor gelassen. In dem ganzen Konzept kommen weder Betriebsräte noch Gewerkschaften vor. Die zu geringe Lohnquote wird durch dieses Konzept in keiner mehr...

  • BGA: Unternehmensbeteiligung ist keine Einbahnstrasse Berlin (ots) - Der Vorschlag der Union zur Unternehmensbeteiligung beinhaltet die wichtigsten Forderungen des BGA, nämlich das Element der Freiwilligkeit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie den Verzicht auf eine Absicherung von Verlustrisiken, insbesondere das Absehen von Regelungen zur Insolvenzsicherung. Wer an den unternehmerischen Chancen partizipieren möchte, muss auch bereit sein, dass unternehmerische Risiko mit zu tragen." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), mehr...

  • CSU-Landesgruppe / Silberhorn: Volle Anerkennung für die deutsche Ratspräsidentschaft Berlin (ots) - Zur Beendigung der deutschen Ratspräsidentschaft erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Die positive Bilanz der deutschen Ratspräsidentschaft verdient unsere volle Anerkennung. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die gesamte Bundesregierung haben mit ihrem Einsatz zu einer wachsenden Wertschätzung unseres Landes in der Europäischen Union beigetragen. Mit Mut und viel Geduld hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auf dem Europäischen Rat den Weg zu einem mehr...

  • NABU: Bau der Fehmarnbelt-Brücke bleibt Luftnummer Berlin (ots) - Der NABU hat das heutige Ministertreffen in Berlin zum Bau einer Fehmarnbelt-Brücke als Luftnummer bezeichnet. Die dänische und deutsche Regierung könnten sicherlich eine politische Willensbekundung für den 5,5 Milliarden teuren Bau einer festen Querung über den Fehmarnbelt äußern. Eine Entscheidung sei deswegen noch lange nicht gefallen. Die politisch Beteiligten könnten zwar das Verfahren anschieben, im Endeffekt mangele es ihnen aber schlichtweg an Mitteln, das Projekt ohne die Beteiligung anderer Behörden, wie z.B. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht