Rheinische Post: Walser "erschrocken" über angebliche NS-Mitgliedschaft
Geschrieben am 02-07-2007 |
Düsseldorf (ots) - Der Autor Martin Walser hat sich bestürzt über den Dokumentenfund im Berliner Bundesarchiv gezeigt, der angeblich seine Mitgliedschaft in Hitlers Nationalsozialistischer Deutscher Arbeiterpartei (NSDAP) belegt. "Ich bin erschrocken, dass eine solche Organisation in dieser Weise über mich verfügt hat", sagte Walser der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Zugleich bekräftige er, zu keinem Zeitpunkt einen Aufnahmeantrag in die NSDAP unterschrieben zu haben und bisher auch nichts von der Mitgliedschaft gewusst zu haben.
Den Einträgen auf den Karteikarten zufolge habe Walser die Aufnahme am 30. Januar 1944 beantragt. Hierzu erklärte Walser gegenüber der Zeitung: "Ich habe nichts beantragt am 30.1.1994. Ich war 16." Auch habe er am 27.Februar 1944 "an keiner Aufnahmefeier teilgenommen und nie ein Mitgliedsbuch besessen". Als Antragsteller hat Walser einen "Standortführer" aus seinem Heimatort Wasserburg am Bodensee in Verdacht: "Der hat wahrscheinlich seine Karriere befördern wollen und hat solche Überweisungen einfach produziert. Und der hat mich dann eben auch bürokratisch verordnet", sagte der Schriftsteller.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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