Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (BIELEFELD) zum Thema Bahnstreik
Geschrieben am 03-07-2007 |
Bielefeld (ots) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat lange vor Ende der Friedenspflicht einen Streik angedroht. Die beiden anderen Bahngewerkschaften, Transnet und die Gewerkschaft Deutscher Bundesbahnbeamten und Anwärter (GDBA), haben da zum ersten Mal voller Unverständnis mit dem Kopf geschüttelt. Gestern Morgen nun rief die GDL ihre Mitglieder zum Warnstreik auf. Mit aller Härte getroffen wurde nicht der Arbeitgeber, die Deutsche Bahn AG, sondern in erster Linie Pendler und Ferienreisende. Hier haben Transnet und GDBA zum zweiten Mal mit dem Kopf geschüttelt. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hat gestern Mittag alle drei Gewerkschaften für Donnerstag an den Verhandlungstisch geladen. Nur wenige Minuten später schlug die GDL die Einladung zunächst aus, drohte einen unbefristeten Arbeitskampf an, ohne bisher überhaupt verhandelt zu haben. Da haben zum dritten Mal nicht nur die beiden anderen Gewerkschaften, sondern die Mehrzahl der Bahnreisenden mit dem Kopf geschüttelt. Was ist eigentlich bei den Bahngewerkschaften los? Es gibt zwar einen Tarifkonflikt mit dem Arbeitgeber, doch untereinander werden die verschiedenen Streikaktionen nicht abgesprochen, sondern es wird gegenseitig Kritik geübt. Bahnchef Mehdorn kann sich als aller Dritter im Bunde, da Transnet und GDBA eine Tarifgemeinschaft bilden, eigentlich die Hände reiben. Kopfschütteln gibt es auch wegen der Forderungen der Lokomotivführer. Sie verlangen gleich satte 31 (!) Prozent mehr Lohn und Gehalt. GDBA und Transnet fordern sieben Prozent, die Bahn bietet zwei Prozent. Am Verhandlungstisch sitzen bisher aber nur die Bahn sowie Transnet und GDBA. Die Lokführer hingegen verlangen einen eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und hoffen, dass bei einem Erfolg und einem hohen Abschluss viele Zugbegleiter Transnet verlassen. Eine völlig verfehlte Meinung. Die GDL muss aufpassen, dass sie nicht aufs Abstellgleis gerät und ungebremst gegen den Prellbock knallt. Keine Gewerkschaft kann Beschäftigten in anderen Berufen eine Forderung von 31 Prozent vernünftig erklären. Zumal es weitaus schlechtere Tarifverträge mit privaten Eisenbahnunternehmen gibt. Zudem dürfen die Bahnbediensteten nicht vergessen, dass ein hoher Abschluss bei Streckenausschreibungen zum Verhängnis wird. Denn bei zu hohen Personalkosten hat die Bahn nur wenig Chancen. Immer mehr Strecken gehen dann an die Konkurrenz. Vernunft ist angesagt. Die Tarifpartner sollten sich rasch einigen. Denn Kunde König macht bei der Bahn keinen Unterschied, auch bei noch so viel Verständnis für eine maßvolle Forderung nach mehr Lohn und Gehalt. Wenn Gewerkschaften - wie die der Lokführer - aus politischen und organisatorischen Gründen einen Streik zum gewerkschaftlichen Machtkampf umfunktionieren, hört das Verständnis auf.
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66306 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
79713
weitere Artikel:
- Börsen-Zeitung: Fallensteller Kommentar zum von SAP eingestandenen unerlaubten Zugriff auf Datenbanken des Rivalen Oracle, von Bernd Freytag. Frankfurt (ots) - SAP hat keine weiße Weste, das ist es, was hängen bleibt. Kein Diebstahl von geistigem Eigentum zwar, aber auf Daten des amerikanischen Erzrivalen Oracle habe man sehr wohl zugegriffen, und zwar "unangemessen", wie Konzernchef Henning Kagermann gestern kleinlaut eingestehen musste. SAP wird zahlen, darüber gibt es schon jetzt keine Zweifel. Dazu kommt der enorme Imageschaden, der das Geschäft in den Staaten ganz sicher nicht beflügelt. Oracle-Gründer Larry Ellison hat den Walldorfern ein PR-Debakel der ganz besonderen mehr...
- stern-Umfrage: Deutsche lehnen Zuwanderung hochqualifizierter Ausländer ab Hamburg (ots) - Eine knappe Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) spricht sich gegen eine vereinfachte Zuwanderung von hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland aus. 44 Prozent sind dafür. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Hamburger Magazins stern. Am größten ist die Ablehnung erleichterter Zuwanderung, wie sie vorige Woche Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) vorgeschlagen hat, in der Arbeiterschaft. 70 Prozent der befragten Arbeiter lehnen die Pläne ab. Datenbasis: 1001 repräsentativ mehr...
- Mehr Pensionierungen bei Bund, Ländern und Gemeinden
Wiesbaden (ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes gingen dem Altersversorgungssystem von Bund, Ländern und Gemeinden im Jahr 2006 rund 40.800 Neupensionäre zu. Gegenüber 2005 entspricht dies einer Steigerung um 10%. Die Inanspruchnahme von Altersteilzeit sowie die Einführung von Versorgungsabschlägen im Jahr 2001 führte in den letzten Jahren zu einem Hinausschieben des Eintritts in den Ruhestand. Dadurch fiel die Zahl der Pensionierungen in den zurückliegenden Jahren relativ niedrig aus. Unter Berücksichtigung mehr...
- Ernteschätzung 2007: Viele Süß-, aber wenig Sauerkirschen Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ist mit einer guten Süßkirschenernte von 37.000 Tonnen zu rechnen, während nach ersten Schätzungen nur 27.000 Tonnen Sauerkirschen geerntet werden können. Letzteres ist vor allem auf umfangreiche Rodungen von Sauerkirschenanlagen zurückzuführen, deren Flächen gegenüber 2002 um nahezu 19% auf 3.400 Hektar reduziert wurden. Der Süßkirschenanbau nahm in dieser Zeit nur um 1% ab und erfolgt bundesweit auf einer Fläche von über 5.400 Hektar. Diese Ergebnisse zur ersten Kirschenernteschätzung mehr...
- Platts gibt "Top 250 Global Energy Companies" Rankings für das Jahr 2007 bekannt New York (ots/PRNewswire) - Platts, der weltweit führende Informationsdienstleister im Sektor Energie und Unternehmensbereich der Gruppe The McGraw-Hill Companies (NYSE: MHP), gibt am 13. September 2007 seine alljährlich stattfindenden "Top 250 Global Energy Companies" Rankings in Singapur bekannt. Erstmals werden bei den Rankings auch die weltweit wachstumsstärksten Energieunternehmen präsentiert, basierend auf dem jeweiligen durchschnittlichen Umsatzwachstum über einen Zeitraum von 3 Jahren. Sponsor für das Jahr 2007 ist Logical Information mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|