BVR: Unternehmensteuerreform verbessert die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland / Nachbesserungen bei Abgeltungsteuer jedoch dringend nötig
Geschrieben am 05-07-2007 |
Bonn (ots) - Positive Wirkungen auf den Standort Deutschland verspricht sich der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) von der Unternehmensteuerreform, über die der Bundesrat am Freitag abstimmen wird. Dies gelte vor allem für die Absenkung der Steuerbelastung auf unter 30 Prozent für Kapitalgesellschaften und einbehaltene Gewinne von Personenunternehmen. Nachbesserungsbedarf allerdings sieht der BVR bei den Gegenfinanzierungsmaßnahmen. Investitionsschädliche Einschnitte müssten in jedem Fall vermieden werden, so der Spitzenverband. Vor allem die geplanten Regelungen zur Einschränkung der Fremdfinanzierung durch die sogenannte Zinsschranke gingen weit über das international übliche Maß hinaus.
Die geplante Einführung einer Abgeltungsteuer sei ein richtiger Schritt zur Neuordnung der Besteuerung der Kapitalerträge, so der BVR weiter. Schon jetzt zeige sich jedoch, dass in verschiedenen Punkten dringend nachgearbeitet werden müsse. So werde das Vereinfachungspotential bei der Besteuerung der Einnahmen aus Kapitalanlagen noch nicht konsequent genutzt.
Der BVR kritisiert besonders die vielfältigen Ausnahmen von der Abgeltungsteuer, die bei vielen Anlegern doch wieder eine Steuerveranlagung erforderlich machten. So gilt die Abgeltungsteuer nicht für Unternehmer oder auch private Vermieter, die ihre Investitionen über ein Bankdarlehen finanzieren und gleichzeitig noch private Geldanlagen bei demselben Kreditinstitut unterhalten. Diese Steuerpflichtigen müssen die Kapitalerträge vielmehr im Rahmen der Veranlagung mit dem persönlichen Steuersatz versteuern. Eine unnötige Komplizierung stelle auch die eingeschränkte Berücksichtigung von Veräußerungsverlusten aus Aktienverkäufen dar. Hierdurch werde ein wesentlicher Teil der Steuervereinfachung unnötig wieder zunichte gemacht, mahnt der BVR.
Auch die vorzeitige Besteuerung thesaurierter Erträge bei inländischen Investmentfonds führe zu Performancenachteilen und fördere tendenziell die Anlage in Auslandsfonds. Hierdurch würden zahlreiche zusätzliche Veranlagungen erforderlich, da die Anleger die Erträge aus Auslandsfonds in ihrer Steuererklärung deklarieren müssen. Der BVR: "Eine nachhaltige Vereinfachung der Besteuerung ist auf diese Weise nicht zu erreichen."
Originaltext: Bundesverband der Deutschen Volksbanken Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=12188 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_12188.rss2
Pressekontakt: Melanie Schmergal Pressesprecherin Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Tel.: 030/2021 1320 Fax: 030/2021 1905 Mail: schmergal@bvr.de
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