Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 06.07.07 (Woche 27) bis Freitag, 13.07.07 (Woche 28)

Baden-Baden (ots) - Freitag, 6. Juli 2007 (Woche 27)/05.07.2007

23.30
Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:
- Leidenschaft geht durch den Magen - die kulinarische Autobiografie
der Marianne Sägebrecht
- Die Angst um deutsches Heldentum - darf der Scientologe Tom Cruise
Graf von Stauffenberg spielen?
- Ein Leben kurz vor dem Abgrund - Konstantin Wecker zieht Bilanz
- Ein Haus und seine Machenschaften - was verbirgt sich hinter der
Berliner Akademie der Künste?

Samstag, 7. Juli 2007 (Woche 28)/05.07.2007

22.20 Frank Elstner: Menschen der Woche

Hansy Vogt
"Immer wieder sonntags", "Sonntagstour", "Fröhlicher Feierabend" -
der gelernte Konditor und Bäcker Hansy Vogt ist ein Hans Dampf in
allen Gassen. Er ist Entertainer, Moderator und Sänger - und der
einzige, auf den "Frau Wäber" wirklich hört.

Gerhard Mayer-Vorfelder
Die deutsche Fußball-Prominenz sowie zahlreiche Freunde und
Weggefährten haben am Montag in einer bewegenden Trauerfeier Jupp
Derwall gedacht. In seinem Heimatort St. Ingbert im Saarland nahmen
rund 500 Gäste Abschied vom ehemaligen Bundestrainer. Zu den Gästen
gehörten unter anderem DFB-Präsident Theo Zwanziger,
DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt, Franz Beckenbauer,
Bundestrainer Joachim Löw und auch Uefa-Vize Gerhard Mayer-Vorfelder.
Der studierte Jurist, ehemalige Finanzminister von Baden-Württemberg
und frühere DFB-Präsident kannte Jupp Derwall gut.

Prof. Dr. Jürgen Knobloch
Durchfall, Fieber und Hautkrankheiten gehören nach wie vor zu den am
häufigsten auftretenden Beschwerden im Urlaub, weiß der Tropen- und
Reisemediziner aus Tübingen. Er kann auch sagen, wie man einer
Thrombose vorbeugt, was in die Reiseapotheke gehört und welche
Impfungen empfehlenswert sind.

Kay-Peter Rodegra
Jedes Jahr landen Tausende von Reisereklamationen enttäuschter
Pauschalurlauber als Streitfälle vor Gericht. Bei manchen Prozessen
entsteht laut Kay-Peter Rodegra der Eindruck, dass es sich bei den
Klägern um notorische Nörgler handelt. Der Anwalt und
Reiserechtsexperte klärt darüber auf, wann ein Reisemangel gegeben
ist und wann nicht.

Andreas Fritzenkötter
Jedes Jahr aufs Neue versammeln sich die Schönen und Reichen auf
Deutschlands liebster Ferieninsel Sylt. Aber was macht das Geheimnis
der Insel aus? Einer, der es wissen muss, ist Andreas Fritzenkötter.
Ihm gefällt die Insel so gut, dass er dort am 2. Juni die
Österreicherin Elisabeth Lang geheiratet hat.

Freitag, 13. Juli 2007 (Woche 28)/05.07.2007

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Vorbild Vater - Vorbild Mutter

Der Unternehmersohn, der in die Fußstapfen des Vaters treten will,
die Tochter, die die Selbstständigkeit ihrer alleinerziehenden Mutter
bewundert, oder das Prominenten-Kind, das mit seinem Talent den
gleichen Weg wie die erfolgreichen Eltern einschlägt. Bei ihnen fällt
"der Apfel nicht weit vom Stamm", wie der Volksmund sagt. Denn Vater
und Mutter sind die ersten großen Vorbilder - und sie prägen ein
Leben lang. Meist unbewusst kopieren wir ihre Charakterzüge und
Verhaltensweisen, ob es uns passt oder nicht. Was aber, wenn Eltern
als Vorbild versagen oder als solche für die Kinder nicht greifbar
sind? Wie wichtig sind Eltern als Vorbild? Wie groß ist ihr Einfluss
auf das Leben der Kinder? Sind Töchter und Söhne dieser Prägung
ausgeliefert, oder können sie sich davon jederzeit befreien?

Die Gäste:

Für Michael Verhoeven war der Vater übergroß: Paul Verhoeven, in
der Nachkriegszeit erfolgreich als Schauspieler und Regisseur. Er
träumt von einem Familientheater und einer Schauspielerdynastie, doch
der Sohn rebelliert, studiert Medizin, begeht schließlich unter dem
anhaltenden Druck des Vaters einen Suizidversuch. Jahre später tritt
Michael schließlich doch in dessen Fußstapfen. Heute ist der Ehemann
von Senta Berger erfolgreicher Regisseur, Autor, Produzent - und mit
seinem Vater im Reinen.

Vorbild ist man als Vater oder Mutter automatisch, sagt Professor
Michael Schulte-Markwort, Koryphäe für Kinderpsychiatrie an der
Hamburger Uniklinik - "ob Sie wollen oder nicht!" Deshalb steht er
der 68er Generation kritisch gegenüber: "Damals war es verpönt, aktiv
Vorbild zu sein." Sein Plädoyer lautet heute ganz im Gegenteil:
"Eltern sollen ihre Vorbildfunktion bewusst wahrnehmen."

Ulrike Thimme hält dagegen. Erstmals erzählt sie in einer
Talk-Show vom Schicksal ihres Sohnes Johannes. Der RAF-Bombenleger
starb 1985 bei einem versuchten Anschlag auf ein Stuttgarter
Forschungszentrum. Johannes wuchs in einem bürgerlichen und liberalen
Elternhaus auf. Doch die Freundschaft mit Christian Klar war stärker
als die elterlichen Vorbilder: Die Motive ihres Sohnes kann die
83-Jährige nachvollziehen. Doch seinen Weg hält sie für falsch.

Wie die Mutter, so die Tochter, könnte man bei Maya Onken denken.
Denn gemeinsam mit Mutter Julia leitet sie ein renommiertes
Bildungsinstitut, das Frauenseminar Bodensee. Doch so harmonisch war
es für Maya nicht immer, als Tochter einer "Schweizer Alice
Schwarzer". Jahrelang machte sie ihrer Mutter Julia deshalb Vorwürfe:
"Eine emanzipierte Frau ist zwar ein starkes, aber nicht immer ein
gutes Vorbild!"

Hass prägt noch immer seine Gedanken, wenn Andreas Marquardt an
sein Elternhaus denkt: vom gewalttätigen Vater misshandelt, von der
Mutter missbraucht. "Wo waren die Vorbilder?", fragt der 52-jährige
Berliner heute. Das Familienschicksal schien sich fortzusetzen:
Marquardt wurde ein brutaler Zuhälter im Berliner Rotlichtmilieu.
Nach acht Jahren Knast schaffte er die Wende. Heute will er Kinder
und Jugendliche im Problemkiez Neukölln vor einer ähnlichen Karriere
bewahren und selber ein gutes Vorbild sein.

Theresa Breuer hat ein Vorbild: ihren Vater. "Von ihm habe ich
gelernt, für Dinge zu kämpfen." Während ihre Altersgenossen in
Diskotheken rumhüpfen oder immer noch überlegen, was sie machen
sollen, leitet die 23-jährige Winzertochter das Weingut ihres Vaters.
Seit seinem Tod vor drei Jahren ist sie die jüngste
Weingutsbesitzerin Deutschlands. Mit Zuversicht und Elan will sie die
väterliche Tradition des berühmten Georg Breuer Rieslings fortsetzen.

An der Bar:
John Jürgens kennt seinen Vater Udo nicht nur als erfolgreichen
Musiker und gefeierten Schlagerstar. Er kennt auch die dazugehörigen
Allüren: Affairen und uneheliche Kinder, dazu die ständige
Abwesenheit des Vaters. Für Udo Jürgens ging die Karriere immer vor.
Sohn John will es anders machen: mit Treue und Zeit für die beiden
Kinder. Musikalisch bleibt der Vater das Vorbild. Sohn John ist in
München ein gefragter DJ auf Promi-Events.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ursula Foelsch, Tel. 0 72 21 /
9 29 - 22 85.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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