Wiesbadener Kurier: Schadensfall
Geschrieben am 05-07-2007 |
Wiesbaden (ots) - Von Christoph Risch Karin Wolff hat sich auf glattes Parkett begeben und sie ist darauf ausgerutscht. Wer so zentral wie sie wegen ihrer umstrittenen Bildungspolitik im Blickpunkt der kritischen Öffentlichkeit steht, sollte alles vermeiden, was noch mehr Ärger bringen könnte. Dass sie die biblische Schöpfungsgeschichte auf eine Stufe stellt mit der Evolutionstheorie und damit allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht, ist ihr gutes Recht als Privatperson. Jeder mag glauben was er will. Und wer aus der Bibel übernimmt, dass die Frau aus einer Rippe des Mannes geschaffen wurde, auch dem sei sein Glauben gegönnt. Doch Karin Wolff, die als ehemalige Religionslehrerin wissen sollte, wovon sie spricht, hat sich nicht als Privatperson geäußert, sondern als Kultusministerin. Als solche ist sie verpflichtet, die weltanschauliche Neutralität zu wahren ¬ ganz besonders in einem so sensiblen Bereich wie der Schule. Glaubensfragen sind im Religionsunterricht zu erörtern, an dem niemand teilnehmen muss, der nicht teilnehmen will. Im Biologieunterricht ist das anders. Wer dort den Schülern mit wissenschaftlichem Anspruch die Schöpfungsgeschichte erzählt, macht nicht nur sich selbst lächerlich, sondern auch den christlichen Glauben. Dem hat Karin Wolff mit der ohne Not ausgelösten Diskussion geschadet. Aber auch sich selbst und all jenen, die sie aus politischen Gründen in Schutz nehmen müssen, obwohl sie ratlos vor der Frage stehen: Musste das wirklich sein?
Originaltext: Wiesbadener Kurier Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64428 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64428.rss2
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