Ulla Schmidt und die WHO für verbesserten Tuberkuloseschutz in Europa / Internationale Konferenz in Den Haag berät europäische Tuberkulose-Deklaration
Geschrieben am 06-07-2007 |
Den Haag (ots) - Tuberkulose stellt für Europa eine ernsthafte Bedrohung dar. In den Ländern der europäischen WHO-Region werden jährlich 455.000 Tuberkulose-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle aufgrund von Tuberkulose-Erkrankungen liegt inzwischen bei 66.000. In Den Haag treffen sich heute Experten aus 32 Mitgliedstaaten der WHO-Euro-Region und Vertreter der Europäischen Kommission, um sich auf den Inhalt einer regionalen Deklaration zur Tuberkulosebekämpfung zu verständigen. Die Deklaration soll auf dem Ministerforum am 22. Oktober in Berlin von den europäischen Gesundheitsministern unterzeichnet werden.
Die Deklaration soll die Menschen in der WHO-Euro-Region und die Gesundheitsminister für den Ernst der Lage sensibilisieren. "Es ist dringend erforderlich, dass die europäischen Staaten gemeinsam den Kampf gegen Tuberkulose verstärken. Wir müssen dafür sorgen, dass die Forschung vorangetrieben und die Behandlung der Tuberkuloseerkrankten nach den Grundsätzen der WHO durchgeführt wird. Ich rufe alle Länder dazu auf, sich an die vereinbarten Milleniumsziele zu halten und dafür zu sorgen, dass die Zahl der Neuinfektionen und die Todesfälle verursacht durch Tuberkulose minimiert werden.", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.
In Europa wächst die Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Krankheit. In den Mittel- und Osteuropäischen Staaten wie auch innerhalb der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) sind die Fälle multiresistenter Tuberkuloseerkrankungen weltweit am höchsten. Sieben Prozent aller Behandlungen schlagen in diesen Regionen fehl. Dies ist weltweit die höchste Rate. Dr. Risards Zaleskis, Tuberkuloseberater bei WHO EURO in Kopenhagen, warnt in diesem Zusammenhang vor der Ausbreitung multiresistenter Erreger: "Im östlichen Europa verbreiten sich multiresistente Erregerstämme immer weiter. Wenn wir das Problem vor Ort nicht in den Griff bekommen, wird bald auch das westliche Europa sehr viel stärker betroffen sein."
Zu den Mitwirkenden an der Deklaration gehören zahlreiche ausgewiesene Experten aus dem WHO EURO-Regionalbüro, der Global Stop TB Partnership, der Europäischen Kommission, dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), dem Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, der KNCV Tuberkulose Stiftung, der European Respiratory Society sowie Vertreter der beteiligten Mitgliedstaaten. Die Beiträge von Partnern, Sponsoren und Einrichtungen der Zivilgesellschaft werden im Zeitraum Juli bis September dieses Jahres angehört und in die Abschlussfassung aufgenommen.
Gastgeber in Den Haag sind das niederländische Gesundheitsministerium und die niederländischen KNCV Tuberkulose Stiftung. Die Konferenz ist nach Ansicht von Experten eine wichtige Weichenstellung für das Ministerforum im kommenden Herbst - und ein bedeutender Schritt im gemeinsamen Kampf gegen die Ausbreitung von Tuberkulose.
Über das WHO Ministerforum "Gemeinsam gegen Tuberkulose":
Tuberkulose wurde im Jahr 2005 zum Gesundheitsnotfall in der europäischen WHO-Region erklärt. Ein entschlossenes Vorgehen ist notwendig, um die Zahl der Tuberkuloseinfizierten und die Tuberkulosesterblichkeit bis 2015 zu halbieren und somit die Milleniumsziele zu erreichen.
Das europäische Regionalbüro der WHO organisiert das Ministerforum "Gemeinsam gegen Tuberkulose", das am 22. Oktober 2007 in Berlin von der Bundesregierung ausgerichtet wird. Ziel ist es, die Dringlichkeit der Tuberkulosebekämpfung herauszustellen und eine Aufstockung der hierfür verfügbaren finanziellen Mittel zu erwirken.
Des Weiteren sind Kernziele des Ministerforums in Berlin:
Die Mitgliedstaaten sollen sich zu den Zielen der WHO "Stop TB"-Strategie bekennen und die Tuberkulosekontrolle in den jeweiligen Gesundheitssystemen stärken.
Die Mitgliedstaaten sollen sich gemäß der WHA 58.14 Resolution zu einer angemessenen Finanzierung der Tuberkuloseprävention und Tuberkulosekontrolle verpflichten.
Die Mitgliedstaaten sollen eine europäische regionale Deklaration zu Tuberkulose verabschieden.
Die Mitgliedstaaten sollen ihre Unterstützung der europäischen Stop TB Partnerschaft zum Ausdruck bringen.
Originaltext: World Health Organization (WHO) Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=67166 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_67166.rss2
Fachliche Informationen:
Dr Risards Zaleskis Regional Adviser, Tuberculosis Control WHO Regional Office for Europe Scherfigsvej 8, DK-2100 Copenhagen Ø, Denmark Tel.: +45 3917 1335. Fax: +45 3917 1818 E-mail: rza@euro.who.int
Dr Lucica Ditiu Medical Officer, Tuberculosis Control WHO Regional Office for Europe Scherfigsvej 8, DK-2100 Copenhagen Ø, Denmark Tel.: +45 3917 1378. Fax: +45 3917 1818 E-mail: dlu@euro.who.int
Pressekontakt:
Ms Liuba Negru Press and Media Relations Officer WHO Regional Office for Europe Scherfigsvej 8, DK-2100 Copenhagen Ø, Denmark Tel.: +45 3917 1344. Fax: +45 3917 1880 E-mail: lne@euro.who.int
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