Westfalenpost: Strategische Fehler Afghanistan: Mehr deutsche Ausbilder
Geschrieben am 08-07-2007 |
Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann
Der Krieg in Afghanistan vagabundiert zwischen Süd und Nord und ist zudem fremdbestimmt. Die Grenzregion zum undurchsichtigen Pakistan dient längst für Nachschub an Kämpfern, der Versorgung an Waffen und Geldern aus dem Iran. Die radikalen Taliban haben an Bedeutung gewonnen - durch Terror und Erpressung der Zivilbevölkerung. Das führt zu Zweifeln am Erfolg der internationalen Mission, an der Deutschland maßgeblich beteiligt ist. Die Grünen, 2001 beschlossen sie den Einsatz mit, haben sich längst aus der Verantwortung verabschiedet. In der SPD, auch der Vorsitzende Beck beteiligte sich, wächst der öffentliche Zweifel bis hin zu der Forderung: Schnell raus aus Afghanistan. Das kann aber nicht die Erkenntnis sein, die fünf Jahre nach der Vertreibung der Taliban allein zur Diskussion stehen sollte. Wenn man von der Mission überzeugt ist, dass es in Kabul nicht mehr zum Sammelbecken des Terrorismus kommen, ein mörderisches Taliban-Regime sich nicht neu aufstellen darf, muss der gesamte Einsatz neu justiert werden. Dazu gehört der Ansatz von Außenminister Steinmeier, mehr deutsche Militärausbilder zu schicken, damit die Eigenverantwortung vor Ort wächst, verbunden mit einem klar definierten Zeitkorridor. Und einem strategischen Hintergrund: die unsinnige Trennung von Schutztruppe Isaf und der Antiterroreinheit OEF endlich zu beenden.
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