Allg. Zeitung Mainz: Blutiger Bumerang (zu Pakistan)
Geschrieben am 10-07-2007 |
Mainz (ots) - Stärke wollte Pakistans Präsident Musharraf mit dem Sturm auf die Rote Moschee demonstrieren - seinem Volk, vor allem aber seinen Partnern im Westen, denen er nach wie vor als unentbehrlicher Helfer im Kampf gegen islamistische Extremisten gilt. Doch der erhoffte Befreiungsschlag droht für den angeschlagenen General zum blutigen Bumerang zu werden. Denn je mehr Leichen aus den Trümmern der Koranschulen gezogen werden, desto schwieriger wird es für ihn, seinen riskanten zweigleisigen Kurs durchzuhalten. Viele seiner Landsleute nehmen es Musharraf übel, dass er sich nach dem 11. September im Anti-Terror-Kampf an die Seite Washingtons gestellt hat; gleichzeitig aber halten ihm gemäßigte Muslime sein zu lasches Vorgehen gegen Taliban und El Kaida vor. Auch an anderen Fronten steht Musharraf unter Druck: Im März entließ er den obersten Richter unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs - es kam zu Straßenschlachten. Derweil schmieden Musharrafs Amtsvorgänger Benazir Bhutto und Nawaz Sharif im Exil Comeback-Pläne. Der Präsident steckt also in einer prekären Lage, die sich durch das Blutbad in der Roten Moschee verschärft - und das kann dem Westen nicht egal sein. Denn Pakistan spielt im Kampf gegen den Terror eine Schlüsselrolle. Weil das Land zudem über Nuklearwaffen verfügt, ist Gewalt in Islamabad mindestens genauso bedrohlich wie in Bagdad oder Kandahar. Deshalb täten insbesondere die USA gut daran, beizeiten auf einen Machtwechsel in Islamabad hinzuwirken, indem sie gemäßigte Alternativen suchen und unterstützen. Auf Musharraf kann der Westen notfalls verzichten, auf ein politisch stabiles Pakistan keinesfalls.
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