Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Todesurteilen gegen die vier bulgarischen Krankenschwestern und den palästinensischen Arzt
Geschrieben am 11-07-2007 |
Bielefeld (ots) - Auch nach dem Todesurteil einer dritten libyschen Gerichtsinstanz gibt es noch Hoffnung, dass die Urteile gegen die vier bulgarischen Krankenschwestern und den palästinensischen Arzt nicht vollstreckt werden. Denn schon lange vermuten Kenner des Landes, dass Libyens Staatschef Muammar Gaddafi ein perfides »Staatsschauspiel« inszeniert, das der Weltöffentlichkeit lediglich die »Unabhängigkeit« der Justiz seines Landes vorgaukeln soll. Und die Inszenierung könnte so aussehen: Der Oberste Richterrat könnte eine Umwandlung der Todesurteile in Gefängnisstrafen beschließen. Da die Angeklagten bereits mehr als acht Jahre in Haft waren, könnte Gaddafi dann publikumswirksam sogar deren Freilassung als Gnadenerweis verkünden. Denkbar wäre auch eine »Lockerbie-Lösung«. Sollte es endgültig zu Freiheitsstrafen kommen, könnte Gaddafi die Verurteilten zur Verbüßung ihrer Strafe in ein europäisches Land mit besseren Haftbedingungen überstellen. Im Gegenzug käme eine »Entschädigungszahlung« der bulgarischen Regierung an die HIV-Opfer in Frage. Dass die Angeklagten seit Jahren in Todesangst leben und Beobachter von ihrer Unschuld überzeugt sind, spielt für Gaddafi keine Rolle.
Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66306 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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