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Westfalenpost: Eine gute Wegmarke Integration ist Gemeinschaftsaufgabe

Geschrieben am 12-07-2007

Hagen (ots) - Von Bodo Zapp

Die Einstufung als " Meilenstein in der Geschichte der
Integrationspolitik" (Angela Merkel) ist vielleicht etwas hoch
gegriffen. Aber der beim "Gipfel" im Kanzleramt verabschiedete
Nationale Integrationsplan ist eine wichtige Wegmarke.
Nie zuvor wurde die Anerkennung der Zuwanderungs-Tatsachen mit so
klaren Handlungvorgaben verknüpft. Wenn die Selbstverpflichtungen von
Politik, Wirtschaft und Verbänden wirklich umgesetzt werden, ist das
Land ein gutes Stück weiter. Die Praxis des besseren Miteinanders
erfordert ein Geben und Nehmen - von der deutschen Gesellschaft und
von Migranten.
"Fordern und fördern" nennt das die Kanzlerin, die sich vom
Fernbleiben einiger türkischer Verbände zu Recht nicht in ihrer Linie
beeinflussen lässt. "Der Bundesregierung stellt man kein Ultimatum":
Merkels Klartext ist auch Nachhilfe in Sachen demokratischer
Mehrheitsentscheidungen.
Letztlich hat die Protesthaltung bewirkt, dass die Kernpunkte
deutlicher als gedacht in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten.
Der Zuzug 16jähriger Bräute aus Ost-Anatolien, die kein Wort Deutsch
sprechen und dies in ihren abgekapselten Parallelgesellschaften auch
nicht müssen, dient nicht der Integration. Die manche wohl auch nicht
wollen. Dass Amerikanerinnen und Japanerinnen nicht zum Deutschkurs
vor der Einreise verpflichtet werden, ist keine ethnische
Diskriminierung der Türken, sondern hat etwas mit realistischer
Einschätzung der Lebenswirklichkeiten zu tun.
Dass bei diesem Gipfel mit NRW das Land mit der höchsten
Ausländerzahl und eigenem Integrationsminister nicht eingeladen war,
ist mehr als ein Formfehler.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
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