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ACHTUNG KORRIGIERTE VERSION: Gentechnikgesetz jetzt verschärfen / Greenpeace bewertet neuen Entwurf des Gesetzes als unzureichend

Geschrieben am 20-07-2007

Hamburg (ots) - Greenpeace übt scharfe Kritik an der heute bekannt
gewordenen neuen Fassung des Gentechnikgesetzes. Die bisherige Praxis
hat gezeigt, dass das Gesetz nicht ausreicht und verschärft werden
muss. Vor allem ist die Abwehr von Gefahren für Mensch und Umwelt
durch Gentechnik in der Landwirtschaft sowie der Schutz von
ökologisch wichtigen Flächen und gentechnikfreien Zonen nicht klar
geregelt. Auch die Ahndung von Verstößen gegen das Gesetz ist
unzureichend.

"Mit der Neufassung des Gentechnikgesetzes bleibt der Schutz der
Umwelt auf der Strecke. Schon jetzt haben wir Chaos auf den Feldern.
In vielen Fällen ist nicht bekannt, wo genau Gen-Mais angebaut wird
und wo nicht" sagt Christoph Then, Gentechnikexperte bei Greenpeace,
"Die Landes- und Bundesbehörden schieben sich gegenseitig die
Verantwortung bei der Gefahrenabwehr, wie zum Beispiel beim Schutz
der Honigbienen, zu. Es besteht die Gefahr, dass der Anbau von
Gen-Saaten zum rechtsfreien Raum wird."

Die Abstandsregelungen zwischen Maisfeldern mit gentechnisch
veränderten und denen mit konventionellen Pflanzen sind ungenügend,
um die Kontamination mit gentechnisch veränderten Pollen zu
verhindern. Unter bestimmten Voraussetzungen darf sogar auf jeglichen
Abstand verzichtet werden, wenn der Gen-Mais Bauer dies mit seinem
Nachbarn abspricht. Damit wird eine Umgehung der so genannten
Koexistenz-Regelung per Gesetz erlaubt. Unter Koexistenz versteht man
das gleichberechtigte Nebeneinander verschiedener Anbaumethoden.

Klare Abstandsregelungen zu Naturschutzflächen und anderen
landwirtschaftlichen Flächen, auch zu gentechnikfreien Zonen, fehlen
gänzlich. Darin sieht Greenpeace ein Problem, weil sich die
Gentechnik, über den Pollen der Pflanzen, in diese Gebiete ausbreiten
kann. Insbesondere in Naturschutzgebieten ist das ein Problem, da
dort der Pollen des Gen-Mais, der ein Insektengift enthält,
beispielsweise die Raupen geschützter Schmetterlingsarten gefährdet.

Die Frage der Haftung ist generell nach wie vor unzureichend
geregelt. So kann ein Landwirt seine Ernte schon bei geringen
Verunreinigungen nicht mehr gentechnikfrei verkaufen. Einen
eindeutig geregelten gesetzlichen Anspruch auf Schadensersatz hat er
jedoch nicht. Das bedeutet in der Praxis langwierige
Gerichtsverfahren.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des neuen Entwurfes des
Gentechnikgesetzes startet Greenpeace heute eine Mitmachaktion im
Internet. Die Teilnehmer sollen Seehofer ein Stück einer
Mais-Pflanze, mit der Bitte schicken, diese auf gentechnische
Veränderungen analysieren zu lassen. Die Umweltschutzorganisation
möchte damit auf die chaotischen Verhältnisse im Gen-Mais-Anbau
aufmerksam machen. Niemand kann mehr genau sagen, wo Gen-Mais wächst
und wo nicht. Die Mitmachaktion findet sich im Internet unter:
www.einkaufsnetz.org/gen-mais-test.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then, Tel. 0171
8780 832, oder Pressesprecher Patric Salize Tel. 0171 6035 532.
Internet: www.greenpeace.de. Die erste Version dieser Presseerklärung
enthielt zwei Schreibfehler. Wir bitten um Entschuldigung.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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