Neues Deutschland: Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan
Geschrieben am 22-07-2007 |
Berlin (ots) - Keinen Zusammenhang zwischen dem Bundeswehreinsatz und den jüngsten Entführungsfällen in Afghanistan herzustellen, beschwört Kurt Beck hadernde Genossen seiner Partei. Wahrhaftig: Eine geschlossene Front steht da nicht hinter ihm; ebenso, wie die Mehrheit der Bevölkerung den Einsatz der Bundeswehr ablehnt, tut dies zweifellos mehrheitlich auch die Parteibasis der SPD. Diesen Willen immer wieder zu ignorieren, dürfte dem Vorsitzenden irgendwann schwerer auf die Füße fallen als dem Koalitionär Beck. Während die Parteivorsitzende Merkel unbeeindruckt vom öffentlichen Meinungsbild agiert, das ihr überdies innenpolitisch gefärbte Sympathiewerte zuraunt, spricht Beck unter ebendiesem Druck von »Findungsprozess« und »Ausdifferenzierung« des Mandats. Vielleicht gibt es ja auch hier keinen Zusammenhang zu seinem Herumdrucksen - jedenfalls wäre dieses damit erklärlich. Lavieren im Dilemma. Und Merkel nimmt keine Rücksicht. Sie hat bereits die Losung zur Verlängerung aller drei Teile des Afghanistan-Mandats ausgerufen. Am Ende dürfte eine Zusammenfassung der Mandate wahrscheinlicher sein als ihre teilweise Entkräftung. Wieder einmal droht Ungemach, und wenn es läuft wie bisher, zahlt allein die SPD den Preis. Abgesehen von den Opfern in Afghanistan und einigen Entführten. Doch da gibt es ja keinen Zusammenhang.
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