FRK unterstützt DJV- und Ver.di-Forderung nach Transparenz internationaler Kapitalkonglomerate / Direktor der Landesmedienanstalt von Rheinland-Pfalz sieht Duales Rundfunksystem gefährdet
Geschrieben am 23-07-2007 |
Lauchhammer (ots) - "Endlich greift mit Peter Helmes ein wichtiger Repräsentant der föderal strukturierten deutschen Dualen Rundfunkordnung die seit langem vorgetragene Forderung des Fachverbandes Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) auf und fordert Aufklärung über die hinter den anonymen Eigenkapitalfonds (Private Equity Fonds) stehenden internationalen Geldgeber. Herr Helmes verweist darüber hinaus zu Recht auch auf die Gefahr, dass das Geflecht dieser undurchsichtigen Investoreninteressen Programmverantwortung, journalistisches Verantwortungsbewusstsein, Wettbewerb und Unabhängigkeit der Kabelfernsehnetze vermischt und damit die bewährte Medienordnung in Deutschland bedroht," kommentierte der geschäftsführende stellvertretende Vorsitzende des FRK, Heinz-Peter Labonte, entsprechende Warnungen des Direktors der Ludwigshafener Landesmedienanstalt für Kommunikation (LMK).
Die jetzt beispielsweise bei SAT.1, nach Übernahme der ProSieben SAT.1 Media AG durch Finanzinvestoren, angekündigten Stellenkürzungen ließen die von den Journalistengewerkschaften DJV und Ver.di vertiefte Diskussion, inwieweit Journalismus nur noch als Ware ohne Berücksichtigung seines gesellschaftlichen Auftrags mit Verfassungsrang bestehen könne, in neuem Licht erscheinen. Durch die von Peter Helmes erwogene Möglichkeit, SAT.1 angesichts dieser Entwicklungen den "must carry-Status" bei der analogen Verbreitung in Kabelnetzen abzuerkennen, werde eine seit langem überfällige Diskussion über die Rolle der internationalen Finanzkonglomerate im deutschen Medienmarkt nunmehr auf ein breiteres, medienrechtlich noch relevanteres Fundament gestellt. Um die Qualität im deutschen Dualen Rundfunksystem und im Netzjournalismus ebenso wie den Wettbewerb in den Kabelfernsehnetzen gegen vordergründige Renditegier zu sichern, unterstützen unabhängige Kabelnetzbetreiber DJV und Ver.di.
Diese Bemühungen wollten die im FRK organisierten unabhängigen und vorwiegend mittelständischen Kabelnetzbetreiber nachdrücklich durch Aufklärung ihrer rund 12 Millionen Kundenhaushalte unterstützen. Es sei an der Zeit, dass die politische Diskussion nicht nur auf Hedge Fonds sondern auch auf Private Equity Fonds, ihre Transparenz sowie die damit verbundene gesellschaftspolitische Verantwortung für die Infrastruktur der Medien und die Medienordnung in Deutschland ausgedehnt werde, erklärte der FRK -Sprecher. Dieses Thema könne nicht allein auf Steuerfragen reduziert und politisch diskutiert werden.
Zwar gehe es auch bei den mittelständischen Kabelnetzbetreibern um die Sicherung eines nicht unbedeutenden volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsbeitrages von bis zu 5 Milliarden Euro. Wichtiger sei aber die Diskussion von undurchsichtigen Interessensverflechtungen, durch die die journalistische Qualität und Unabhängigkeit inzwischen bis in den Print- und Internetpublikationsbereich hinein gefährdet sei. Deshalb finde Peter Helmes wie auch der Kommentator der Süddeutschen Zeitung, Hansjürgen Jakobs, die ungeteilte Unterstützung der unabhängigen Kabelnetzbetreiber, wenn es darum gehe, diese Qualität, Unabhängigkeit und den Wettbewerb der Meinungen zu sichern.
"Die hinter den Fonds stehenden Investoren werden offenbar nur aufmerksam, wenn sie ihre 20- bis 30-prozentige Rendite bedroht sehen. Deshalb erlauben sie auch keine gleichzeitige, ohne mit Zusatzkosten für die Kunden verbundene Verbreitung im analogen und digitalen Kabelnetz", kritisiert Labonte die ablehnende Haltung der großen TV-Sender, für eine Übergangszeit die gleichzeitige analoge und digitale Programmverbreitung (Simulcrypt) sicherzustellen "Und genau deshalb ist es richtig, sie allmählich damit vertraut zu machen, dass auch sie sich an deutsche Kultur und Medienordnung zu halten haben, notfalls auch unter Inkaufnahme von Verlusten durch die Aberkennung des must carry-Status'. Nur so können wir unabhängigen Kabelnetzbetreiber unseren Kunden garantieren, über unsere Infrastruktur auch in Zukunft neben den öffentlich - rechtlichen auch private Programme in einer für die Zuschauer interessanten bzw. attraktiven Qualität anzubieten und damit für alle Beteiligten auch die zur Qualitätssicherung notwendige Wertschöpfung erzielen zu können," begründete Labonte abschließend die Unterstützung des FRK für Helmes, den DJV und Ver.di.
Originaltext: FRK Fachverband Rundfunkempfangs- u. Kabelanlagen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59715 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59715.rss2
Pressekontakt: FRK Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen Heinz Peter Labonte Tel.: 06136-996910 Fax : 06136-85708 www.kabelverband-frk.de
Public Relations Medienbüro Dr. Wolfgang Posewang 24632 Heidmoor Tel: 04192 - 201172 Fax: 04192 - 201173 medienbuero@gmx.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
83058
weitere Artikel:
- "ohne Gentechnik"- Kennzeichnung von Lebensmitteln: Nüssel lehnt Irreführung der Verbraucher ab Berlin (ots) - In der SPD-Bundestagsfraktion und auf Leitungsebene des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird eine Aufweichung der Regelung zur "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung von Lebensmitteln diskutiert. In Abkehr der bestehenden Regelung soll zukünftig allein die Abwesenheit gentechnisch veränderter Futtermittel im Herstellungsprozess eines Lebensmittels dessen Auslobung mit dem Hinweis "ohne Gentechnik" ermöglichen. "Derartige Pläne lehne ich ab. Eine "ohne Gentechnik"- Kennzeichnung allein auf mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Verteidigungsexperte Bartels fordert Kurskorrektur im Afghanistan-Einsatz Köln (ots) - Köln - Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat eine Kurskorrektur beim Afghanistan-Einsatz gefordert. "Es muss sich was ändern, sowohl beim zivilen Aufbau als auch bei der Struktur der Mandate", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Wir müssen beim zivilen Aufbau noch was drauflegen. Und wir brauchen keine drei Mandate für Afghanistan." Bartels plädierte dafür, das Mandat "Operation Enduring Freedom" (OEF) nicht zu verlängern. "Wir können nicht beeinflussen, was da passiert, tragen die Verantwortung mehr...
- Vom Soweto-Township zur ASPIRE-Academy Doha, Qatar (ots/PRNewswire) - - So werden Fussballträume wahr Nach der diese Woche in Johannesburg, Südafrika, zu Ende gegangenen, jüngsten Runde von "ASPIRE Africa Football Dreams" können jetzt drei junge afrikanische Fussballspieler auf die Chance eines ASPIRE-Stipendiums und eine fantastische Fussballkarriere hoffen. (Photo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20070723/265704) Die begabten 12-Jährigen wurden im Rahmen der grössten Fussball-Talentsuche der Geschichte aus der harten Konkurrenz von über 85.000 südafrikanischen mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: SPD plädiert für Einführung von Punktesystem - Wiefelspütz: Steigende Einbürgerungszahl keine Trendwende Stuttgart (ots) - Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz erkennt in der steigenden Zahl Einbürgerungen noch keinen neuen Trend. Den Stuttgarter Nachrichten (Dienstag) sagte er: "Wir brauchen mehr Einbürgerungen als Anträge gestellt worden sind. Dabei geht es nicht um eine Zwangsgermanisierung, sondern darum, den Status von ausländischen Arbeitskräften zu stärken." Wiefelspütz wirbt für die Einführung eines Punktesystems, um - wie in anderen Ländern üblich - qualifizierte Zuwanderer je nach Bedürfnis des Arbeitsmarktes ins Land zu holen. mehr...
- LVZ: Prinz Georg von Preußen: "Berliner Schloss lohnende Investition - Touristen werden Geld zurückbringen" Leipzig (ots) - Prinz Georg Friedrich von Preußen, Chef des Hauses Hohenzollern, hat den Bau des Berliner Humboldt-Forums mit historischer Schlossfassade trotz der geplanten 480 Millionen Euro Baukosten als lohnende Investition verteidigt. "Ich halte dies für eine lohnende Investition. Die Touristenströme, die der Schlossbau anziehen wird, werden das Geld mehrfach zurückbringen", sagt der Ururenkel von Kaiser Wilhelm II. der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Über die Entscheidung, die historische Mitte Berlins in dieser Form mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|