LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Tour de France/Doping -
Geschrieben am 25-07-2007 |
Leipzig (ots) - Von Guido Schäfer. Rien ne va plus, Le Tour? War's das für die Tour? Natürlich könnte man jetzt das letzte Kapitel des 1903 erschienenen Bestsellers schreiben, das Buch zuschlagen, die 3500 Kilometer lange Skandalnudel lebenslang sperren. Argumente hierfür gibt's jede Menge. Wer unbelehrbar und außerirdisch dämlich ist wie Sinkewitz, Winokurow, spielt Russisch Roulette mit seiner Daseinsberechtigung. Wer nicht hören will, muss fühlen. Doch es stellt sich die Frage, wer bei einem Tour-Aus wirklich fühlen und wer leiden muss. Die Institution Tour de France ist größer als all die reich gewordenen Betrüger, die Merckx', die Landis', Ullrichs, Armstrongs, Winokurows und Rasmussens. Sie ist auch wichtiger als T-Mobile oder die Befindlichkeiten von Intendanten, Programmdirektoren und Leitartiklern. All jenen, die den sofortigen Abbruch der Tour fordern, ist ein sofortiger Frankreich-Besuch anempfohlen. Die Rundfahrt ist abseits von Epo und Kommerz viel mehr als ein Radrennen. Was sich in den drei Wochen abspielt, ist eine Völkerwanderung, ein weltumspannendes Ereignis im Rang Olympischer Spiele. Dort wurde und wird fleißig gedopt, dort hieß es selbst nach dem Terroranschlag 1972 in München: "The games must go on!" Col du Tourmalet, Mont Ventoux, L'Alpe d'Huez - Millionen pilgern zu diesen Kultstätten wie zum Wallfahrtsort Lourdes. Dass die Radprofis mehr brauchen als Glaube, um Berge wie den Mont Ventoux zu versetzen, ist den Fans mittlerweile klar. Es ist ihnen aber während ihres französischen Hochgefühls auf gut deutsch: wurscht. Für das Gros der Pilger sind die hochgezüchteten Mopeds manipulatives Beiwerk eines nach wie vor faszinierenden Gesamtkunstwerks. Derartige Gleichgültigkeit können sich die Veranstalter, Verbände, Teams, Sponsoren, TV-Stationen und Sportler längst nicht mehr erlauben. Es wird in diesen Tagen an vielen Stellschrauben hantiert. Einige bekommen langsam die richtige Passform, andere sitzen noch locker. Die Tour 2007 ist sicherlich die sauberste seit Jahren. Bedeutet eingedenk des Vorlebens zwar nicht viel, ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Dass eines Tages ein Peloton der weitgehend Anständigen an den Start gehen wird, erscheint ein Stück weit wahrscheinlicher als das Ende der Korruption in der deutschen Wirtschaft. Um die krumme Tour 2007 herum hat sich ein fast neuer Berufszweig entwickelt. Professionell ausgerüstete Dopingfahnder, investigative Journalisten und saubere Sportler fahren im Windschatten der Betrüger und Kronzeugen in spe. Notgeile Betriebsräte und Arbeitsmarkt-Reformer aus dem Hause Volkswagen haben da weit weniger zu befürchten. Dass ein Mann wie Michael Rasmussen, der den Dopingfahndern mal in Mexiko, mal in Monaco durch die Lappen radelte, die Avenue des Champs-Élysées in Gelb erreicht, muss verhindert werden. Die Rabobank sponsert Rasmussen. Wie soll bitte schön denn die Werbebotschaft des Kreditinstituts in Paris lauten? "Dänen lügen nicht!" Oder: "Unsere Festgeldzinsen - so hoch wie Michas Hämatokritwerte!"
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